Peter J. Tomasi, Fabian Nicieza
Batman Sonderband 21
Batman R. I. P. – Das Erbe
(Nightwing 151 – 153, Robin 183, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration von Freddie Williams II
Zeichnungen von Doug Mahnke, Shawn Moll, Don Kramer, Freddie Williams II u.a.
Panini, 2009, Paperback, 100 Seiten, 12,95 EUR
Von Irene Salzmann
Batman ist tot! Was wird nun aus Gotham? Seine Freunde stehen immer noch unter Schock, wollen aber in seinem Sinn weitermachen, die Lücke, die er hinterließ, so gut wie möglich füllen und den Menschen den Eindruck vermitteln, dass der dunkle Ritter immer noch über sie wacht. Aber kann es einen Nachfolger geben? Als Jean-Paul Valley alias Azrael das Batman-Kostüm anlegte, kam es zu einem Desaster („Knightfall“), das nicht vergessen ist.
Vor allem Nightwing, Robin und Butler Alfred Pennyworth leiden unter dem Verlust ihres Freundes, Mentors und Arbeitgebers. Jeder von ihnen geht auf andere Weise mit seiner Trauer um: Alfred kümmert sich nun, wie zuvor um Bruce Wayne, um Dick Grayson und Tim Drake. Nightwing reizt seine Fähigkeiten aus, setzt sich mit Two Face und Ra’s al Ghul auseinander und verlagert seine Basis von New York nach Gotham. Robin gibt einige Beziehungen auf, für die er keine Zukunft sieht, und muss sich einem Test auf Leben und Tod unterwerfen, als Lady Shiva seinen Pfad kreuzt…
Nach der „Batman R. I. P.“-Storyline kann man den 21. „Batman“-Sonderband als Epilog betrachten – als Schlusspunkt und Neubeginn zugleich. Tatsächlich enden die „Nightwing“- und die „Robin“-Serie, aber zweifellos wird es eine Fortsetzung geben – in der einen oder anderen Form, und welcher namhafte Superheld bleibt schon für immer tot?
Leider sind die „Nightwing“- und „Robin“-Reihen wie so viele andere „Batman“-Spinn Offs nie nach Deutschland gelangt oder erschienen allenfalls als Einzelhefte im Rahmen groß angelegter Crossover. Für das Verständnis des vorliegenden Bandes ist es allerdings nicht notwendig, mit diesen Titeln vertraut zu sein oder die alles verändernde Geschichte gelesen zu haben. Was hier geschildert wird, ist ein Übergang, der Quereinsteigern das Wesentliche vermittelt und auf das Kommende einstimmt beziehungsweise für treue Sammler als abrundendes Kapitel ein Muss ist.
Die Episoden selber sind eher mäßig spannend, da die Actionszenen entweder bloß schmückendes Beiwerk sind oder ganz fehlen und sich vor allem auf die Verlustbewältigung – auch bei einigen Erzfeinden Batmans – konzentrieren. Die Illustrationen sind durchschnittlich, aber durchaus ansprechend, etwas comichaft, aber dynamisch.
Alles in allem setzt der „Batman“-Sonderband 21 einen gelungenen Schlusspunkt hinter eine tragische Storyline und ebnet den Weg für etwas Neues, so dass auch Gelegenheitsleser und Quereinsteiger relativ abgeschlossene Episoden erhalten, die sich unterhaltsam lesen und nicht allzu viele Fragen offen lassen.