Olga Rogalski
Tränen eines Engels
Tokyopop, 2008, Taschenbuch, 184 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-86719-577-5
Von Petra Weddehage
Für Nico bricht eine Welt zusammen, als sein Freund per SMS mit ihm Schluss macht. Da er sowieso zu depressiven Stimmungsschwankungen neigt, beraubt ihn diese Nachricht seines Lebensmutes. Er legt sich in den Schnee und wartet auf den Tod. Dieser erscheint in Gestalt des Todesengels Chagan. Doch anstatt Nico ins Reich der Toten mitzunehmen, verliebt sich Chagan auf den ersten Blick in sein Opfer.
Zwischen den beiden entflammt eine verzweifelte, leidenschaftliche Liebe. Su-Su, die ebenfalls ein Todesengel ist, versucht alles, um Chagan davon zu überzeugen, Nico den Todesstoß zu geben. Sie weiß, dass Chagan sonst eine furchtbare Strafe droht. Chagan jedoch liebt Nico zu sehr, um ihn umzubringen. Nico merkt allerdings, dass Seltsames um ihn herum geschieht. Was wird er tun, wenn er herausfindet, wer Chagan wirklich ist?
Diese Boys-Love-Story wurde in eine wunderschöne Fantasy-Geschichte verpackt und spannend dargestellt.
Olga Rogalski dürfte vielen Internetnutzern auch als JD-Ayane bekannt sein. Am Ende des Bandes befindet sich ein kleiner Lebenslauf von ihr sowie Internetseiten, unter denen die Künstlerin zu finden ist.
Die Gesichter ihrer Protagonisten sind nicht so hübsch überzeichnet, wie es in den süßlicheren Mangas wie „Sailor Moon“ üblich ist. Dafür sind Ihre Figuren und die Umgebung mit liebevollen Details ausgestattet. Alle Charaktere haben Ecken und Kanten, selbst die mächtigen Todesengel haben so Ihre Probleme. Die einzelnen Figuren erobern das Herz des Lesers. Die Geschichte handelt von Liebe, Verrat und Tod.
Für Leser von Dark-Fantasy-Storys dürfte dieser Band ein wahres Fest sein. Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ist er allerdings ungeeignet, da die Liebesszenen doch sehr plastisch gezeichnet wurden.