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Maurus, Mike & Bader, Ulrich: Sharon Holmes und der entführte Pharao - Sharon Holmes 2 (Buch)

Mike Maurus & Ulrich Bader
Sharon Holmes und der entführte Pharao
Sharon Holmes 2
Titel- und Innenillustrationen von Mike Maurus
Schneider , 2009, Hardcover, 158 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-505-12671-0

Von Irene Salzmann

Der Schüler John Watson ist ein Nachkomme des legendären Doktor Watson. Durch eine Zeitmaschine lernt er Sharon Holmes, die Nichte Sherlock Holmes’, kennen. Zusammen mit dem Computer-Freak Daniel Christie und dem Dieb Rooney Wallace versuchen die beiden, Professor Moriarty, der ebenfalls durch die Zeit reisen kann, das Handwerk zu legen.
Diesmal ist es der Diebstahl eines Sarkophags, der Sharon und Rooney veranlasst, die Freunde aus dem 21. Jahrhundert um Unterstützung zu bitten. Für Sharon ist die Klärung des Falls besonders wichtig, denn ihr Vater wurde von den ‚Wächtern des Pharaos’ entführt und soll erst frei gelassen werden, nachdem das Artefakt den Ägyptern zurückgegeben und der Bau einer gigantischen Hotelanlage im Tal der Könige gestoppt wurde.
Die Spur führt zu dem mysteriösen Doktor Seth, der nicht ist, was zu sein er vorgibt, und Lady Snowdon, die hinter dem Bauvorhaben steht und sich von dem Sarkophag etwas Besonderes erhofft: Jugend und Schönheit. Aber die Fäden hält wieder der Erzfeind der jungen Detektive in den Händen…


Wie bereits der erste Band, „Die gestrandete Zeitmaschine“, erzählt auch das zweite Buch ein in sich abgeschlossenes Abenteuer. Wie sich die Kinder aus zwei verschiedenen Jahrhunderten kennenlernten, wird in wenigen Sätzen im Laufe der Geschichte erklärt, damit treue Leser sich leichter erinnern und Quereinsteiger über das Wesentliche im Bilde sind, vielleicht Lust bekommen, den anderen Titel ebenfalls zu kaufen.
Obwohl die Serie „Sharon Holmes“ heißt und offensichtlich Leserinnen ansprechen soll, ist sie doch eher an Jungen adressiert, denn die Ereignisse werden aus der Sicht von John Watson geschildert. Er ist der typische Anführer, sportlich und mutig. Mit dem Außenseiter Daniel Christie freundet er sich erst an, als dessen Wissen benötigt wird. Der zwielichtige Rooney Wallace arbeitete zunächst für Professor Moriarty, wechselte dann aber die Seite und hilft mit nützlichen Verbindungen und Tricks aus, wie sie den ‚braven Kindern’ nicht zur Verfügung stehen. Sharon Holmes ist das Quotenmädchen und verkörpert die gehobene Schicht der viktorianischen Ära; sie redet entsprechend geschraubt und altklug und hat die geringsten Handlungsanteile.
Die Geschichte bietet einen Mix aus SF (futuristische Technologie: die Zeitmaschine nach H. G. Wells), Fantasy (ein durch die Zeit reisender Sarkophag mit ‚Verjüngungs-Magie’) und Krimi (Diebstahl, Entführung, Erpressung etc. und Professor Moriarty als Verursacher aller Probleme). Natürlich sind die Kinder gewitzter und findiger als die Erwachsenen und schaffen es dank ihrer unterschiedlichen Talente, der Story zum Happy End zu verhelfen und nebenbei die Weichen für das nächste Abenteuer zu stellen. Nach Logik darf man beim Thema ‚Zeitreise’ allerdings nicht fragen, den die Autoren biegen sich alles nach Bedarf zurecht.
Nebenbei erlauben sie sich einige Spitzen gegen die aktuelle Teenie-Pop-Kultur, indem sie peinliche Piercings, Bands wie Tokyo Hotel und Klatschspaltenfüllerinnen wie Paris Hilton durch den Kakao ziehen. Dabei bedienen sie sich keineswegs eines Jugendjargons, wie er immer wieder unangenehm in Kinderbüchern auffällt, deren Verfasser um jeden Preis beweisen wollen, dass sie up-to-date und unheimlich witzig sind, sondern benutzen eine ganz normale, unkomplizierte Sprache.

Das alles in Verbindung mit den eingestreuten Illustrationen macht die „Sharon Holmes“-Reihe zu einer unterhaltsamen, spannenden Lektüre für Leseratten zwischen 10 und 13 Jahren, die mit vertrauten Motiven und Namen, aber darüber hinaus mit nicht viel mehr aufwartet.

hinzugefügt: September 3rd 2009
Tester: Irene Salzmann
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