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Nautilus 66 (Magazin)

Nautilus 66
September 2009
Abenteuer Medien Verlag, 2009, A4-Magazin, ISSN 0946-3534, 52 Seiten, 4,50 EUR

Von Christel Scheja

Das dienstälteste Magazin, das sich fast durchweg mit phantastischen Themen beschäftigt, ist zweifellos die monatlich erscheinende Zeitschrift „Nautilus“. Anders als bei der „SpaceView“ legen die Redakteure und Autoren aber mehr Gewicht auf Literatur und deren Zusammenspiel mit anderen Medien, auch wenn es natürlich Filmvorstellungen gibt. Diese werden aber oft auch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Und die meisten Inhalte sind der Fantasy oder Mystery/Horror zuzuordnen.

Die 66. Ausgabe beschäftigt sich diesmal mit zwei großen Themen – Mittelerde und märchenhafte Fantasy. Daneben gibt es die üblichen Vorstellung von Filmen und interessanten Computerspielen, einen Blick hinter die Kulissen in kurzen Interviews mit Autoren und Redakteuren und nicht zuletzt einen Blick auf die immer beliebter werdenden phantastischen Hörbücher. In der magischen Schreibwerkstatt werden diesmal die Werke der Autorin Patricia Briggs genauer unter die Lupe genommen.
Die Betrachtung von „Mittelelerde“ bezieht sich diesmal nicht in erster Linie auf professionelle Werke oder das literarische Werk von Tolkien. Stattdessen werden die von Fans für Fans geschaffenen Independent-Filme vorgestellt, die in den letzten Jahren aus Spaß an der Freud’ entstanden sind und Geschichten erzählt, die vor dem „Herrn der Ringe“ spielen.
Zu sehen bekommt man diese Werke vermutlich nur auf Conventions oder als frei zugänglicher Stream im Internet. Man merkt, dass sich die Erschaffer von „The Hunt for Gollum“, „Born of Hope“ oder „Luthiens Traum“ in der Gestaltung von Aussehen und Kostümen durchaus an den Standard gehalten haben, den die Filme von Peter Jackson geschaffen haben, außerdem sehr liebevoll und relativ werkgetreu gedreht wurden. Schon die Fotos verraten, dass sich die Filme durchaus neben professionellen Werken, die ebenfalls ein kleines Budget haben, sehen lassen können.
Des Weiteren wird ein Blick auf die aktuelle tolkieneske Fantasy geworfen, vor allem auf die Werke deutscher Autoren über die gängigen Fantasy-Völker, die immer noch sehr beliebt zu sein scheinen. Und es wird ein Blick auf das neue Brettspiel geworfen, das in diesem Jahr erscheinen soll.
Passen dazu gibt es einen Blick auf die märchenhafte Fantasy. In welchen Büchern tauchen die entsprechenden Motive auf, welche sind am beliebtesten und welche aktuellen Romane oder auch Comics tauchen besonders tief in die Welt der Mythen ein? Beispielhaft werden „Fabelheim“ von Brandon Mull, die keltische Welt von Judith Mariellier und nicht zuletzt die Comicserie „Fables“ genauer vorgestellt. Ferner wird auch auf besonders interessante und wichtige Märchenfilme hingewiesen.

Alles in allem kommt in dieser Ausgabe vor allem der Fantasy-Fan zu seinem Recht. Die bunte Mischung aus Artikeln, Buchvorstellungen und Interviews ist wieder einmal sehr abwechslungsreich und auch für den Neueinsteiger leicht nachvollziehbar.
Überhaupt fällt bei allen Artikeln auf, dass sie einerseits ausgezeichnet recherchiert sind, komprimiert die wichtigsten Informationen bieten, andererseits aber auch mit sehr viel Freude geschrieben wurden und durchaus schon einmal Stellung beziehen. Dazu kommt die stimmungsvolle Zusammenstellung von Text und Bild. Auch der überraschend geringe Anteil an Werbung lässt weiterhin vergessen, dass die Zeitschrift im Verhältnis zum Preis vielleicht sehr dünn ist, man aber trotzdem sehr viel für sein Geld erhält.

Es bleibt auch diesmal festzustellen, dass jeder, der für die Phantastik in all ihren Schattierungen und Formen offen ist, mehr als nur einen kurzen Blick in die „Nautilus“ werfen sollte. Vor allem wenn ihn auch noch die deutlich auf dem Cover abzulesenden Schwerpunkte interessieren, denn es lohnt sich wirklich – zumal sie auch, wie diesmal, mit den fannischen Tolkien-Verfilmungen weniger bekannte Facetten eines Themas beleuchten.

hinzugefügt: September 5th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
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Sprache: galego

  

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