Pitch Black
DVD-Special Edition
USA 2000. Regie: David Twohy, Buch: Jim & Ken Wheat, David Twohy, nach einer Story von Jim & Jen Wheat, Kamera: David Eggby, Schnitt: Rick Shaine, Musik: Graeme Revell.
Mit Vin Diesel, Radha Mitchell, Cole Hauser, Keith David, Claudia Black u.a.
Laufzeit: 104 Minuten. FSK: ab 16 Jahren. Verleih: Universal Home.
Von Oliver Naujoks
Ein Raumschiff mit einer sehr gemischten Crew stürzt auf einem Planeten ab. Schnell stellt die Besatzung fest, dass auf diesem Planeten gefährliche, lichtscheue Wesen leben, die ihnen nach dem Leben trachten und dass sie den als Strafgefangenen mitbeförderten Riddick (Vin Diesel) vielleicht freilassen müssen, damit er ihnen helfen kann.
Aufgrund der dieses Jahr erschienenen Fortsetzung „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ legte Universal diesen Film noch einmal neu auf und versah ihn mit dem Zusatz „Special Edition“.
Pitch Black war 2000 an der Kinokasse eher ein unterdurchschnittlicher Erfolg, konnte aber auf Video und DVD eine größere Fangemeinde gewinnen.
Sicherlich wird eigentlich nur die Story von „Alien“ und „Aliens“ einmal wieder erzählt, herausragend an dem Film sind aber zum einen die Anlage der Figur Riddick, der sehr interessant konzipiert und von Vin Diesel interpretiert wurde (schon da kann man Fortsetzungspotential erkennen) und zum anderen die originelle visuelle Gestaltung. Der Planet, auf dem der Film spielt, umgibt drei Sonnen, die dadurch eine interessante Lichtmischung auf dem Planeten erzeugen, die durch einen intensiven Farbfiltereinsatz wiedergegeben wird. Viele Szenen sind im Primärfarben getaucht, oder auch mal monochrom. Die FX der Kreaturen von Patrick Tatopulous sind in der Regel ordentlich, auch wenn man in einigen Szenen zu deutlich sieht, dass sie dem Computer entsprungen sind. Die Weltraumszenen sind durch die Bank weg hervorragend realisiert und insbesondere der Absturz am Anfang alleine schon fast den Kauf der DVD wert.
Es verwundert nicht, dass Vin Diesel durch diesen Film einem breiteren Publikum bekannt wurde, die Anlage der Hauptfigur ist wirklich bemerkenswert, ferner schafft es auch Radha Mitchell, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Darüber hinaus ist der Fall spannend interessiert, kann mit ordentlichen Action-Szenen aufwarten und bietet somit dem Fan solcher Stoffe durchaus überdurchschnittliche Kost. Zu einem Klassiker reicht es aber nicht, dafür ist die Story zu derivativ und der Film kann ferner trotz aller Effekte und Farbfilter nicht verbergen, dass hier im wesentlichen einfach nur in einer kargen Wüste gedreht wurde; eine ernüchternde Tatsache, die man nicht immer völlig ausblenden kann.
Inzwischen hat es dieser Riddick-Charakter zu einer Comic-Serie, einer animierten und einer realen Filmfortsetzung gebracht.
Zur DVD ist zu sagen, dass Bild und Ton sehr gelungen sind, insbesondere das Bild gibt die besondere Optik des Films hervorragend wieder, das Wort „Special Edition“ ist allerdings, man kann es nicht anders sagen, eine Mogelpackung.
Die einzig brauchbaren Extras sind zwei Audiokommentare, die allerdings von der Erstausgabe übernommen wurden, der Rest der Extras verdient leider nur das Prädikat „lächerlich“. Das sog. Making Of ist gerade einmal 4 Minuten lang, auch sonst gibt es in der Regel nur kurze Clips, die im wesentlichen auf die Fortsetzung „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ einstimmen sollen und ein besondere Witz ist die Einführung durch den Regisseur. Wenn dieser kurze Clip anfängt, darf man einer offensichtlich und schlecht gestellten Szene beiwohnen, wie der Regisseur wohl mit seinem Cutter am Schneidetisch diskutiert, dann wendet er sich dem Publikum zu und beginnt zu reden, wobei er allerdings dann sofort auf „Riddick“ eingeht und keineswegs „Pitch Black“ einführt, und somit der Name des Features irre führt.
Schon die Erstausgabe nervte mit eigentümlichen Extras wie einem Bericht von einer Pitch Blick-Raver-Party, aber auch diesmal verdient die Ausgabe das Wort „Special Edition“ nicht, da müssen die Pitch Black-Fans weiter warten. Komisch ist nur, dass Universal hier nicht ihrer sonstigen Politik folgt, bei z.B. „Die Bourne Identität“ und „The Fast and the Furious“ macht die Verpackung der Neuauflagen jeweils ganz deutlich, dass die DVDs im Hinblick auf die jeweiligen Fortsetzungen neu heraus gegeben wurden. Bei Pitch Black denkt der Käufer durch die Aufmachung wirklich, diesmal mehr Näherwert als bei der Erstauflage zu bekommen. Er bekommt ihn nicht.
Ganz davon abgesehen, dass es ärgerlich ist, dass auch auf dieser Auflage sich die alte Fassung findet und nicht der vier Minuten längere Director’s Cut, der in den USA längst separat auf DVD erhältlich ist.
Ein guter Film auf einer technisch sauberen DVD, die bis auf die Audiokommentare bei den Extras, wie die Erstauflage aber viel zu wünschen übrig lässt und auf dem Cover mehr verspricht, als die Scheibe zu halten vermag.
DVD-Facts:
Bild: 2,35:1 anamorph
Ton: Deutsch, Englisch 5.1
Untertitel: Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte
Extras: Audikommentar mit dem Regisseur, dem Produzenten und dem FX-Meister, Audiokommentar mit der Besetzung, einige kurze Hyping Ofs und Mini-Features, die auf die Fortsetzung „Riddick“ einstimmen sollen.