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Shadow Lady 2 (Comic)

Masakazu Katsura
Shadow Lady 2
Aus dem Japanischen von Claudia Peter
Carlsen, 2009, Taschenbuch, 224 Seiten, 6,00 EUR, ISBN 978-3-551-7902114

Von Irene Salzmann

Aimi Komori ist ein sehr schüchternes Mädchen und hat deshalb auch keinen Freund. Als der Polizist Bright Honda in ihr Leben tritt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Allerdings gibt es in Brights Herz nur Platz für die Diebin Shadow Lady, die er verhaften möchte, um sie wieder auf den rechten Weg zu bringen. Er ahnt nicht, dass es Aimi ist, die sich nachts in seine kesse Traumfrau verwandelt.
Allerdings ist Aimi nicht nur ihre eigene Rivalin. Plötzlich taucht Lime Hosokawa auf, eine langjährige Freundin von Bright, die gern mehr für ihn wäre und nicht akzeptieren will, dass sie ihren Schwarm an Shadow Lady verloren hat. Aimi und Lime werden Freundinnen, aber als Shadow Lady und Spark Girl sind die Feindinnen. Es kommt zu einem Duell, bei dem nicht nur Kraft und Tricks sondern vor allem Köpfchen über den Ausgang entscheiden.
Dann werden beide Mädchen in ein gefährliches Abenteuer hinein gezogen: Fünf Zaubersteine sind aus der Dämonenwelt verschwunden. Shadow Lady und ihr kleiner Begleiter Demota sollen die Kleinodien wieder beschaffen, bevor sie zu einer Gefahr für die Menschenwelt werden, denn in ihnen warten Zauberer auf ihre Erweckung. Shadow Lady kann einen der Steine aufspüren, aber sie unterschätzt seinen Besitzer genauso wie Spark Girl…


Noch mehr als das erste Buch zieht der zweite Band von „Shadow Lady“ das Magical Girl-Genre durch den Kakao. Die Akteure sind nun bekannt, und der Mangaka kann sich voll auf die spritzig-witzige Handlung konzentrieren. Dabei greift er typische Themen auf und parodiert sie, zum Beispiel die Rivalitäten junger Mädchen wegen eines Mannes, die schließlich in einer Art Superheldinnen-Duell gipfeln, ferner das Auftauchen fieser Gegenspieler, die selber nur Werkzeuge jener Macht sind, derer sie sich bedienen, und die typischen Missverständnisse zwischen Heldin und Held.
Gelüftet wird diesmal das Geheimnis um den magischen Lidschatten, der Aimi in Shadow Lady verwandelt und ihr außerdem die Fähigkeiten bestimmter Tiere verleiht. Gesehen hat man jedoch erst zwei dieser Formen. Die anderen werden vielleicht im dritten und letzten Band vorgestellt? Auch Demotas Herkunft wird verraten. Die Freundschaft der beiden ist dann auch das entscheidende Zünglein an der Waage, als der erste Zauberer erscheint.
„Shadow Lady“ 2 ist actionreicher als das erste Tankobon und wartet dafür mit etwas weniger – aber immer noch mit genügend - Klamauk auf. Die Handlung ist so angelegt, dass die Mädchen immer wieder in aufreizenden Posen zu sehen sind und manchmal auch ihre Kleidung verlieren, wobei stets einige Fetzen an den entscheidenden Stellen zurückbleiben.
Man merkt, dass Masakazu Katsura viel Spaß daran hat, seine Mädchen sexy in Szene zu setzen – und das gefällt dann auch einem männlichen Publikum ab 12 Jahren. Die anderen Figuren, von Bright einmal abgesehen, der mit seinem ‚Zackenkopf’ à la „Dragonball“ noch gut weg gekommen ist, sind eher cartoonhafte Karikaturen.

Obwohl „Shadow Lady“ auf den ersten Blick hin wie ein Magical Girl-Manga in der Tradition von „Sailor Moon“, „Wedding Peach“ oder „Kaito St. Tail“ wirkt, so handelt es sich doch um einen Shonen-Titel, denn Inhalt und Zeichenstil orientieren sich an den Bedürfnissen eines männlichen Publikums, das Serien wie „Monster Collection“, „Zeroin“ oder „Tenjo Tenge“ mag. Wer einen Manga mit Klamauk, Action und Wäscheschau wünscht, tut mit „Shadow Lady“ keinen Fehlgriff.

hinzugefügt: September 10th 2009
Tester: Irene Salzmann
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