Perry Rhodan 2244: Bürgergarde Terrania, Horst Hoffmann (Heftroman)

Perry Rhodan Band 2244
Bürgergarde Terrania
Horst Hoffmann
Zeichnung: Ralph Voltz, Innenillustration: Michael Wittmann
Mit PR-Report
VPM, 63 Seiten, Heftroman, EUR 1,65

Von Oliver Naujoks

Nach vielen Wochen im Sternenozean von Jamodi blendet die Handlung diesmal wieder zurück nach Terra, wo nach dem Hyperimpedanz-Schock die technologiefeindliche Sekte von Gon-Orbhon weiterhin ihr terroristisches Unwesen treibt. Hiergegen formiert sich aber nun, da die LFT sich rechtsstaatlichen Grundsätzen beugen muss, eine Bürgerwehr, die mit ähnlich rabiaten Mitteln vorgehen will, wie die Terroristen selbst. Die LFT sieht sich in der schwierigen Situation, nun die Terroristen gegen die Bürgerwehr schützen zu müssen...

Die unter vielen Fans kritisch betrachtete Auseinandersetzung der Perry Rhodan-Serie mit tagesaktuellen Ereignissen wie dem Terrorismus kommt auch in diesem Roman leicht unbeholfen daher und wirkt gesucht, das eigentlich interessante, oben angedeutete Thema, wie „stark“ ein Rechtsstaat sein darf, wir dann auch nicht angemessen vertieft. Was aber wohl innerhalb von 63 Seiten auch zu viel verlangt wäre.

Einen ordentlichen Roman hätte man aber verlangen können, und leider hapert es daran. Im neuen Shayol-Jahrbuch zur SF steht in einem Artikel über die PR-Serie sehr viel lehrreiches über den Umgang mit Humor innerhalb der Serie, wobei der Verfasser dort zu dem Schluss kommt, dass dieser nicht übertrieben werden soll, weil er zum einen unwitzig ist und zum anderen jegliche Atmosphähre zerstört. So auch hier mal wieder, viele PR-Fans gehen inzwischen in Deckung, wenn 'HoHo' mal wieder einen Clown zum Frühstück gegessen hat.

Und so leidet dann die vielleicht sogar ganz interessante Handlung unter diesen Humoreinlagen, wobei die nervigsten sind, dass Horst Hoffmann unbedingt meinte, seine Star-Gate Kolleginnen vom Blitz-Verlag („Alisha aus Mallorca“, „Maggie Sweeken“) mit einbauen zu müssen und sich auch nicht zu schade dafür ist, die Geschichte des Kölner Karnevals bis ins 5. Jahrtausend zu erzählen, vielleicht einer der schlimmsten Textpassagen, die man in den letzten Jahren in einem PR-Roman gelesen hat. Nichts liegt dem Verfasser dieser Zeilen ferner, als zu Straftaten aufzurufen oder das friedliche Miteinander zu stören, aber für diese Passage möchte man den Autor würgen. Ein Kölner Karneval-Fan mag diese Passage möglicherweise anders lesen.

Stilistisch ist der Roman teilweise routiniert geschrieben, bedient sich aber zu vieler nerviger Adverbien.

Aufgrund der misslungenen Humorpassagen und der leider auch nicht sonderlich gelungenen Handlung nicht gerade ein Band, der großes Lesevergnügen bereitete.

hinzugefügt: August 22nd 2004
Tester: Oliver Naujoks
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Sprache: german