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Die Legende von Malemort 1: Unter dem Mondlicht (Comic)

Die Legende von Malemort 1
Unter dem Mondlicht
(Le roman de Malemort: Sous les cendres de la lune)
Text & Zeichnungen: Eric Stalner
Farben: Jean-Jacques Chagnaud
Übersetzung: Tanja Krämling
Lettering: Delia Wüllner-Schulz
Splitter, 2009, Hardcover, 48 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-86869-021-7

Von Irene Salzmann

Frankreich im 13. Jahrhundert: Anthea lebt in einem Bordell. Wer ihre Eltern sind, weiß sie nicht, aber es heißt, ihr Vater wäre ein Ritter gewesen. Stolz und wehrhaft wie eine Schildmaid ist sie tatsächlich. Allerdings zieht sie sich dadurch den Hass von so manchem abgewiesenen Freier zu.
Eines Tages findet Anthea einen verletzten Ritter. Schon bald erweist es sich als Fehler, dass sie Malperthuis ins Bordell brachte, denn seine Verfolger stöbern ihn auf und lassen die Mädchen für ihre Hilfsbereitschaft büßen. Anthea gelingt die Flucht auf Malperthuis’ Pferd, doch wird sie in einem düsteren Wald von einem Zwerg gefangen genommen.
Als Arnulf erfährt, dass sein Kamerad Malperthuis in großer Gefahr schwebt, lässt er Anthea frei und bricht mit ihr zusammen auf, um den Ritter und die Mädchen zu befreien. Im Gegensatz zu ihrem neuen Begleiter weiß Anthea nicht, dass jemand sie beobachtet und seine schützende Hand über sie hält…


Die Handlung ist in Frankreich zur Zeit von Ludwig IX angesiedelt. Die Kirche lässt Ketzer (Albigenser, Katharer) und Hexen verfolgen. Die Inquisition und ihre Vertreter sind nahezu allmächtig und terrorisieren das Volk.
Das bekommen auch Anthea und die anderen Mädchen, die Aufnahme in einem Bordell gefunden haben, zu spüren, als sie einen unbekannten Ritter gesund pflegen. Um ihr Haus zu schützen, will die Bordellmutter den Verwundeten ausliefern, aber der skrupellose Ritter Galart, der Anführer der Soldaten, steht nicht zu seinem Wort, sondern verkauft die Mädchen und kerkert Malperthuis und Frau Agnes ein. Auf die beiden wartet der Scheiterhaufen. Allerdings haben sie einen mächtigen Freund, der sich am Ende des Buches zeigt und dessen Identität man sicher leicht erraten kann.
Die spannende Handlung konzentriert sich auf die resolute Anthea, die den Soldaten entkommen kann und ihre Freunde nicht im Stich lassen will. Zusammen mit dem Zwerg Arnulf begibt sie sich auf die Suche nach den Verschleppten. Die permanenten Reibereien – Kämpfe und Wortgefechte - der beiden lockern regelmäßig die an sich ernste Geschichte durch humorige Einlagen auf.
Gelungen getragen werden die Geschehnisse von realistischen, detailreichen Illustrationen. Vor allem die Hintergründe - Gebäude und Landschaften - bezaubern, da sie märchenhaft und verspielt anmuten. Die liebevoll eingefügten Einzelheiten (Fachwerkbauten, die Ruine im Wald, verschlungene Baumriesen zwischen Felsen usw.) laden zum längeren Betrachten ein und machen Lust auf die weiteren Bände.

Mag man historisch-phantastische Geschichten, die sich um sympathische Protagonisten ranken, und märchenhaft-hübsche Zeichnungen, sollte man unbedingt einen Blick in „Die Legende von Malemort“ werfen!

hinzugefügt: September 15th 2009
Tester: Irene Salzmann
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