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Strand, Jeff: Grabräuber gesucht - Andrew Mayhem 1 (Buch)

Jeff Strand
Grabräuber gesucht
Andrew Mayhem 1
(Graverobbers Wanted)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michael Krug
Otherworld, 2009, Hardcover 258 Seiten, 18,95 EUR, ISBN 978-3-8000-9508-7

Von Carsten Kuhr

Andrew Mayhem ist nicht unbedingt das, was man sich gemeinhin unter einem Erfolgsmenschen vorstellt. Zwar hat er eine hübsche Frau und mit dieser zwei Kinder zustandegebracht, doch seine Karriere ist irgendwann einfach stehengeblieben.
So nutzt er die Zeit um, wie seine Frau das nett ausdrückt, “sich selbst zu finden”, also Jobs auszuprobieren und nach zwei Wochen wieder hinzuschmeißen. Würde sein Frau, die als Krankenschwester arbeitet, nicht ein regelmäßiges Einkommen nach Hause bringen, wüsste unser Luftikus auch nicht, wo er das Geld für die nächste Pizza hernehmen sollte.
Dass er einen Verkehrsunfall gebaut hat und nun dem Unfallgegner eine nicht gerade unbeträchtliche Summe schuldet weiß seine Holde dabei noch gar nicht. So kommt das Angebot einer Unbekannten gerade recht, das ihm und seinem Freund zwanzig Riesen verspricht. Ein wenig seltsam ist es ja eigentlich schon, dass eine trauernde Witwe ihren kürzlich verblichenen Gatten ausbuddeln lassen will, doch wie heißt es so schön, des Menschen Wille und 20 Riesen sind ist sein Himmelreich.
Dass die Leiche im Sarg noch lebendig ist, dass sich ein Serienkiller auf Andrews Fährte setzt und er ins Snuff-Film-Mileu gezogen wird war allerdings nicht so ganz vorgesehen. Als der Killer dann seine Kinder entführt, weiß Andrew, dass er ein Problem am Hals hat - ein großes ...


Als eine der ersten Veröffentlichungen des Otherworld Verlag als Label von Ueberreuter legt man den ersten von bislang drei Andrew-Mayhem-Romane vor.
Warum ich mir ausgerechnet diesen als den ersten der Titel ausgewählt habe um ihn zu lesen. wollen Sie wissen? Nun, zum einen hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Ein Loser, der um zu Kohle zu kommen einen Sarg ausbuddelt, und dabei in Visier eines Killers gerät, das schien interessant. Zum anderen las sich der Anfang sehr angenehm.

In einer bewusst saloppen Ausdrucksweise mit viel Humor gewürzt lernen wir unseren Ich-Erzähler kennen - und finden uns in dessen liebevoll und augenzwinkernd beschriebenen Schwächen sofort wieder. Das ist ein Mensch, dem das Schicksal nicht eben gewogen ist. Er tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste, alles was er anfasst gerät zum Desaster. Und gerade das macht ihn als Protagonisten interessant und liebenswert. Wir haben schlicht Mitleid mit dem vom Schicksal so Gebeutelten, können uns nur zu gut in dessen Haut versetzen. Dennoch nimmt er unverzagt die Ermittlungen auf und entpuppt erstaunliches Gespür bei der Suche nach den Tätern und ihren Motiven.

In einem sehr selbstironischen, gut lesbaren Stil verfasst entwickelt sich die Handlung, die zunächst aussieht, als ob es einmal mehr um übernatürliche Vorgänge zu einer Jagt nach einem Serienkiller geht. Phantastische Elemente sucht der Leser dabei vergebens, stattdessen trifft er auf gierige Verbrecher. Das erinnert ein wenig an Rex Miller oder Thomas Harris, wobei vorliegender Roman nicht gar so bierernst daherkommt, wie die beiden Vorgenannten.

Zum Finale hin nimmt das Tempo immer weiter zu, geraten die humorvollen Betrachtungen in den Hintergrund, während es zum Showdown zwischen Killer und Andrew kommt.

Kurzweilig, spannend und mit einer Prise Selbstironie gewürzt, so vergeht die Zeit der Lektüre wie im Flug.

hinzugefügt: September 15th 2009
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Otherworld
Hits: 2350
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