Nicole Klementz & Nhung Vu
Keyla 2
Carlsen, 2009, Taschenbuch, 186 Seiten, 6,00 EUR, ISBN 978-3-551-75172-0
Von Irene Salzmann
Keyla stammt von einer Wüstenwelt, die ihre Bewohner nicht mehr ernähren kann. Um ihrem Volk zu helfen, schleicht sich das Mädchen an Bord eines Raumschiffs, wird entdeckt und auf einem Sklavenmarkt – Glück im Unglück - an den freundlichen Yousouf verkauft. Der Hüne ist ein Gärtner, der Keyla zu seiner Gehilfin macht und ihr vieles beibringt.
Allerdings hat er auch Feinde, die ausgerechnet dann zuschlagen, nachdem sich Yousouf entschieden hat, Keyla nach Hause zu bringen. Das Mädchen kann sich nicht mehr erinnern, was passiert ist, als sie an einem anderen Ort zu sich kommt. Erneut ist sie eine Sklavin und zieht sich regelmäßig den Unmut ihrer Herrin zu. Das Auftauchen von deren Neffen Mouril, ein Völkerkundler, gibt Keyla neue Hoffnung… bis sie begreift, dass er sich bloß für sie interessiert, weil er weiß, welchem Volk sie angehört. Dann wird die Familie plötzlich überfallen, und Keyla, die ihre Erinnerung zurück hat, ist einer Möglichkeit, nach Hause zu gelangen, ferner denn je…
Nachdem der erste Band von „Keyla“ als Fantasy begann und dann zur SF wechselte, kehrt das zweite Buch am Ende nur optisch zur Fantasy zurück, um den Kreis zu schließen. Die Titelheldin, die ihrer Heimat die Rettung bringen will, muss noch so manches Abenteuer bestehen, Enttäuschungen und Verluste erfahren, bis sie – woran nie ein Zweifel bestand – ihre Welt wieder sieht, hoffend, dass ihr Stamm noch existiert, enttäuscht, weil sie ihr Ziel nicht erreicht hat.
Dabei war es zum Greifen nahe, denn Yousouf, ihr Gönner, verfügte über die Mittel, die Wüstenwelt zu kultivieren, doch so einfach sollte es nicht sein. Nebenbei erfährt Keyla die Geschichte ihres Volkes, und alle offenen Fragen werden beantwortet. Das geht manchmal so schnell, dass man das Gefühl hat, es würden einige Seiten fehlen. Die Informationen und Geschehnisse hätten durchaus noch für einen dritten Teil und ein ausführliches Happy End gereicht.
Aus diesem Grund wird man auch nicht so recht warm mit den Protagonisten, von Keyla und Yousouf, die man bereits kennt, einmal abgesehen. Schade, es wäre mehr drin gewesen! Auch die Illustrationen, die eher einfach sind und selten mit ausgeführten Hintergründen aufwarten, können das nicht ausgleichen.
„Keyla“ ist eine Mischung aus „Silent Running“, „Farscape“ und „Die Drachenreiter von Pern“, wendet sich aber eher an ein jüngeres Publikum ab 10 Jahren, dem diese Namen nichts sagt.