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Storm 8: Stadt der Verdammten (Comic)

Storm 8
Stadt der Verdammten
(Storm: Stadt der Verdoemden)
Text: Kelvin Gosnell
Artwork: Don Lawrence
Übersetzung: James ter Beek und Nikolaus Danner
Lettering: Delia Wüllner-Schulz
Splitter, 2009, Hardcover, 64 Seiten, 15,80 EUR, ISBN 978-3-940864-56-7

Von Frank Drehmel

Die Lichtbrücke, auf der Storm und Rothaar nach ihrem Yggdrasil-Abenteuer in Richtung Antartika auf der Suche nach einer Zeitmaschine aufbrachen, die den Astronauten in seine Epoche zurückversetzen kann, löst sich auf, kaum dass sie das Festland erreichen. Nur dürftig vor dem kalten Klima durch gefundene Ausrüstung geschützt kämpfen sie sich durch einen Schneesturm, um schließlich das Ziel ihrer Reise zu erreichen: eine futuristische Stadt, die sich wie ein gewaltiger Pilz gen Himmel reckt.
Obgleich die Begrüßung vor den Toren dieser Metropole zunächst etwas ruppig verläuft, erweisen sich die Bewohner schnell als höfliche, redselige und pazifistische Menschen, deren betuliches, paradiesisches Leben von einem Zentralcomputer überwacht, gesteuert und behütet wird. Entgegenkommend erklärt man sich mit Zustimmung dieses Computers bereit, Storm die Reise in der Zeitmaschine zu gestatten, informiert ihn jedoch darüber, dass wenige Wochen nach seiner Rückkehr, die Erde von einer Naturkatastrophe heimgesucht werden wird, der 80 % der Weltbevölkerung zum Opfer fallen, er also in den fast sicheren Tod reisen würde. Dennoch hält Storms an seinem Entschluss fest, stellt ihn jedoch zurück, als er die Kehrseite des Paradieses erkennt, die Dekadenz, welche die Bevölkerung initiativ- und mutlos beziehungsweise gleichgültig gegenüber Gefahren werden ließ, und er gleichzeitig eine unbekannte Gefahr zu spüren vermeint, der er auf den Grund will.
Und tatsächlich: die Stadt sieht sich einer Bedrohung gegenüber, mit der die schwachen Menschen nicht fertig werden. Selbst Storm gerät in den Bann des Unbekannten, so dass es an Rothaar ist, sie alle zu retten.


Mit „Die Stadt der Verdammten“ findet Kelvin Gosnells kurzes „Storm“-Gastspiel ein abruptes Ende, nachdem beziehungsweise weil während der Produktion der einzelnen Story-Parts divergierende Auffassungen über Verlauf und Inhalt der Geschichte zwischen Lawrence sowie der Redaktion des „Eppo“-Magazins auf der einen Seite und dem Autor auf der anderen die Zusammenarbeit überschatteten.
Inhaltlich wirkt die Geschichte trotz des Ideenreichtums sowie vielfältiger phantastischer Elemente und Szenerien, die bei Lichte betrachtet ganz ein Kind der 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts sind und in vielen älteren Leser Erinnerungen wachrufen, erstaunlich kohärent und schlüssig, auch wenn der Kampf mit archaischen Waffen – Schwertern - innerhalb des futuristischen Settings etwas bizarr Unzeitgemäßes an sich hat. Das Gefühl der Story-Überladenheit jedenfalls, welches zuweilen die Lektüre der ersten Alben begleitete, stellt sich im achten Band der Reihe nicht ein.
Weiterhin ist positiv zu vermerken, dass Rothaars Rolle eine erneute Aufwertung erfährt, wobei aber schnell deutlich wird, dass die Frau hinsichtlich Kreativität bzw. Problemlösungskompetenz weiterhin als dem Mann nicht ebenbürtig gezeichnet ist.

In künstlerischer Hinsicht vermittelt das Album, obgleich der visuelle Fokus insgesamt eher auf den Figuren - Storm und Rothaar - liegt, aufgrund der unterschiedlichen Hintergründe erneut einen positiven Eindruck von Lawrence Können, wobei allerdings die Qualität des Artworks wie gehabt deutlich erkennbaren Schwankungen unterworfen ist.

Fazit: Wegen der unterhaltsamen, klassischen – wenn auch in toto nicht übermäßig originellen - „Science Fiction“-Story sowie dem hinreißenden Artwork liegt man als Leser beziehungsweise Käufer mit „Stadt der Verdammten“ nicht falsch.

hinzugefügt: September 26th 2009
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
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Hits: 2285
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