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Die Legende von Malemort 2: Das Tor des Vergessens (Comic)

Die Legende von Malemort 2
Das Tor des Vergessens
(Le roman de Malemort: La porte de l'oubli)
Text & Zeichnungen: Eric Stalner
Farben: Jean-Jacques Chagnaud
Übersetzung: Tanja Krämling
Lettering: Delia Wüllner-Schulz
Splitter, 2009, Hardcover, 56 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-86869-022-4

Von Irene Salzmann

Nur weil Anthea dem verwundeten Ritter Malperthuis zu helfen versuchte, wurde das Bordell von Soldaten gestürmt, Frau Agnes und der Ritter eingekerkert und die Mädchen an andere Häuser verkauft. Allein Anthea gelang die Flucht. Mit Hilfe des Zwergs Arnulf möchte sie ihre Freunde, die hingerichtet werden sollen, befreien, aber sie werden entdeckt und geraten selber in Gefangenschaft.
Wie zuvor Malperthuis und Frau Agnes werden die beiden durch „Das Tor des Vergessens“ geschickt. Dahinter erwartet sie das Grauen. Enttäuscht, dass Arnulf nichts unternimmt, sondern alle Hoffnungen auf seinen Herrn setzt, versucht Anthea, die Wachen auszutricksen. Ihr Plan misslingt. Graf Colbus de Malemort bewahrt sie vor der Folter und enthüllt ihr sein Geheimnis. Antheas Entsetzen wächst nur noch mehr.
Allerdings scheint eine Flucht nun möglich. Zusammen mit Arnulf, dem Jungen Arvid und anderen, die schon seit Jahrzehnten in dem grausigen Verließ eingesperrt sind, sucht Anthea nach Frau Agnes und Malperthuis – und nach dem Weg in die Freiheit…


Der zweite Band der „Legende von Malemort“ knüpft nahtlos an die vorherigen Geschehnisse an. Es empfiehlt sich, auch das erste Buch gelesen zu haben, um mit dem Setting – Frankreich im 13. Jahrhundert –, der Situation, den Konflikten und den Charakteren vertraut zu sein.
Erneut bringt Anthea, deren Herkunft im Dunkeln liegt, durch ihr ungestümes Wesen Unheil über sich und ihre Freunde. Doch das Pech wandelt sich gewissermaßen in Glück, da sie und Arnulf dadurch ihrem Ziel näher kommen. Dabei wird eine Tragödie aufgedeckt, die viele Jahre zurück liegt. Die Geschichte des Grafen Colbus macht neugierig auf das Kommende.
Der Klappentext nimmt vorweg, dass eine Romanze in der Luft liegt, was man sich im Moment noch nicht recht vorstellen kann, denn nicht nur sind die Unterschiede zwischen Anthea und dem Grafen gravierend, sondern auch ihr Aufeinandertreffen hat erst einmal eine tiefe Kluft zwischen ihnen aufgetan. In den verbleibenden vier Alben kann jedoch noch eine Menge passieren.

Erik Stalner zeichnet ein beeindruckendes Bild von einem Frankreich, das durch Glaubensfragen, die Inquisition, Standesschranken, der Willkür der Mächtigen und der Armut des Volkes geprägt ist. Den Mix aus Geschichte und Fantasy kann man nur gelungen nennen. Die sympathisch-schrulligen Figuren laden den Leser ein, an ihrem Schicksal teilzuhaben und gespannt die weiteren Ereignisse zu verfolgen. Die Illustrationen sind fast märchenhaft schön; vor allem die Hintergründe bezaubern. Ein kurzer Anhang mit Skizzen und ausgeführten Zeichnungen macht Lust auf mehr.

„Die Legende von Malemort“ ist eine faszinierende, apart gezeichnete Fantasy-Serie, die vor allem den Fans von „Marlysa“, „Die Schiffbrüchigen von Ythaq“ oder „Das Einhorn“ gefallen dürfte. Ein wirklich toller Titel, der in keiner Sammlung fehlen sollte!

hinzugefügt: September 26th 2009
Tester: Irene Salzmann
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