Volker Sassenberg
Point Whitmark 27
Eiland der Gespenster
Sprecher: Jörg Löw, Sven Plate, Kim Hasper, Gerrit Schmidt-Foss, Jürgen Kluckert, Jeinz Ostermann, Rüdiger Evers u.v.a.
Titelbild von Ingo Masjoshusmann
Mit Musik von Matthias Günthert, Markus Segschneider, Volker Sassenberg
Universal, 2009, 1 CD, ca. 57 Minuten Laufzeit, ca. 6,99 EUR, ISBN 978-3-8291-2237-5
Von Christel Scheja
Point Whitmark ist kein realer sondern ein erfundener Küstenort in New Hampshire an der amerikanischen Ostküste, in dem sich all die Vorstellungen vereinen, die man aus phantastischen und historischen Quellen kennt.
Helden und verbindendes Element der in sich abgeschlossenen Folgen der Hörspielserie sind vor allem Tom Cole, Derek Ashby und Jay Lawrence. Die Jugendlichen betreiben schon länger einen lokalen Radiosender. Durch ihre journalistische Arbeit kommen sie bei der Recherche für ihre Reportagen immer wieder mit unheimlichen Bedrohungen und gefährlichen Abenteuern in Kontakt, die teilweise nicht einmal von dieser Welt sind.
So scheint auch in „Eiland der Gespenster“ nicht alles wissenschaftlich erklärbar zu sein. Da ist der Nebel, der die Küstenstadt einhüllt. Alle älteren Bewohner sind der Ansicht, dass seit dreißig Jahren nicht mehr eine so dichte Suppe über ihrem Ort gelegen hat, denn man kann kaum die Hand vor Augen sehen, wenn man sie nur auf Armlänge ausstreckt.
Ausgerechnet jetzt werden Tom, Derek und Jay von Vater Callahan auf den alten Friedhof zitiert. Als sie dort ankommen, unterhält er sich gerade mit dem alten Eldrige Buchanan, der mit den Nerven am Ende zu sein scheint und behauptet, dass ihn seit einiger Zeit eine Erscheinung heimsuche, neben den Alpträumen, die er habe, seitdem er seine Frau bei einem von ihm verschuldeten Bootsunfall verloren hat.
Die drei gehen, ohne zu zögern, der Sache nach und finden heraus, dass im Nebel tatsächlich dann und wann die Silhouette einer Insel auftaucht, die dort nicht sein dürfte. Zudem erscheint ihnen auch noch eine weiße Frau.
Und nun ist guter Rat teuer. Versucht jemand, den alten Mann in den Wahnsinn zu treiben - oder steckt tatsächlich wahrer Spuk dahinter? Diese Frage zu beantworten, ist nicht einfach, denn der Nebel hüllt alles und jeden in Schweigen.
„Eiland der Gespenster“ greift ein beliebtes Thema der Schauerromantik auf und setzt die Geschichte auch in diesem Stil um. Die Geschehnisse entwickeln sich einfach, stellenweise auch recht behäbig und kommen nur langsam voran. Diesmal wird bewusst großer Wert auf die Atmosphäre gelegt, denn die Wirkung, die solch dichter Nebel hat, sollte man sich erst einmal vorstellen können.
Nach und nach schleicht sich auch das Unheil ein und lässt einen gruseln. Ansonsten ist alles beim Alten. Die bekannten Figuren verhalten sich so, wie man es von ihnen erwartet, und die neuen fügen sich stimmig in das Gesamtbild ein. Alle Sprecher sind bei der Sache und übertreiben ihre Darstellung nicht. Angenehm ist auch, dass man ohne Vorkenntnisse einsteigen kann und nicht erst wissen muss, was vorher geschah.
Alles in allen ist „Eiland der Gespenster“ aus der Reihe „Point Whitmark“ wieder sehr solider Hörgenuss, der zwar etwas ruhiger daher kommt als seine Vorgänger, aber doch recht schnell eine gelungene Atmosphäre entwickelt, die zumindest manchmal in den Bann schlägt.