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Beagle, Peter S.: Das Zauberhaus (Buch)
Peter S. Beagle:
Das Zauberhaus
Originaltitel: Tamsin (1999).
Aus dem Amerikanischen von Andreas Brandhorst.
München: Piper Verlag 2004.
Piper Fantasy Taschenbuch 6536.
360 Seiten: 9,90 Euro.
ISBN 3-492-26536-7
von Gunther Barnewald
Der Roman The Last Unicorn (dt. als Das letzte Einhorn) und vor allem dessen wunderbare Verfilmung als Zeichentrickabenteuer mit der herrlichen Musik der Band “America” (geschrieben von Jimmy Webb) verhalfen dem Autor Peter S. Beagle dereinst zu Weltruhm.
Nichts wäre naheliegender gewesen, als die abenteuerliche Geschichte fortzusetzen, über eine Trilogie zu einem Zyklus zu kommen und später weitere Zyklen folgen zu lassen, wie dies derzeit in der Fantasy so üblich ist.
Doch die gnadenlose Auswalzung und Vermarktung seiner Produkte, die gnadenlose Trivialisierung, scheint nicht Beagles “Stärke” zu sein.
Statt dessen erfindet der Autor lieber immer wieder neue faszinierende und anrührende Geschichten, lässt sich viel Zeit mit dem Schreiben seiner Bücher.
Das Zauberhaus ist dafür ein gutes Beispiel. In ihm erzählt die junge, inzwischen 19jährige Jennifer von ihren Erlebnissen auf der englischen Stourhead-Farm, die sich vor 6 Jahren zutrugen.
Eigentlich lebt Jenny, wie sie genannt werden möchte, mit ihrer geschiedenen Mutter in New York.
Als diese jedoch einen Engländer kennen lernt, sich in ihn verliebt und ihn heiratet, steht ein Umzug auf eine Farm nach Dorset an, denn Jennys Stiefvater Evan will dort ein altes Gut wieder in Schuss bringen.
Das Mädchen ist zuerst furchtbar sauer und eingeschnappt über den Umzug, verliert sie doch alle Freunde und ihre vertraute Umgebung.
Da hilft es zunächst wenig, dass ihr Stiefvater verdammt nett ist und dessen beide Söhne ebenfalls. Nur der 10jährige Julian schafft es mit seiner offenen Art etwas die Isolation Jennys zu durchbrechen, obwohl das Mädchen auch den 15jährigen Tony eigentlich nett findet.
Ihr Schmollen endet jedoch erst, als sie in der neuen Schule eine Freundin gewinnt und vor allem entdeckt, dass es auf der Stourhead-Farm geradezu vor unheimlichen, übersinnlichen Wesen wimmelt.
Vor allem der Geist einer jungen Frau namens Tamsin, die hier vor 300 Jahren unter tragischen Umständen starb, wird für sie einerseits zur Bezugsperson, andererseits zur Herausforderung, denn offensichtlich kann Jenny dafür sorgen, dass der Geist Tamsins erlöst werden kann.
Vorher müssen jedoch einige Geheimnisse aufgedeckt und eine Reihe Rätsel gelöst werden...
Atmosphärisch dicht und spannend erzählt der Autor von einer Suche nach alten Legenden, vom Treffen der Protagonistin mit unheimlichen Wesen und Mythen.
Beachtlich auch die wunderbare Ausarbeitung der Charaktere. Vor allem die 13jährige Jenny glänzt als verstockte, zickige Pubertierende, die man aber trotzdem mögen muss. Ebenso überzeugen die anderen Figuren der Geschichte.
Erwähnenswert sicherlich der junge Julian, der es sich zur Aufgabe gemacht zu haben scheint, das Herz der eingeschnappten Stiefschwester zu gewinnen, koste es was es wolle, und dabei ganze Arbeit leistet.
Dem Autor gelingt es zudem, regionale Mythen und Zauberwesen in die Geschichte einzuarbeiten, die zeigen, dass Fantasy nicht immer nur einfallslos mit den gleichen Drachen, Zentauren und sonstigen Fabelwesen arbeiten muss, sondern sich durch Entdeckung regionaler Volksdichtung und Verwendung alter Religionen kreativ entwickeln kann.
Noch nicht gehobene regionale Sagenschätze gibt es sicherlich in vielen Regionen dieser Erde und manchmal nimmt sich ein begabter Autor dieser Schätze an, wie z. B. Dan Simmons in seinem tollen Hawaii-Horrorroman Die Feuer von Eden, oder eben Beagle im vorliegenden Werk.
Der Autor stellt mit Das Zauberhaus erneut unter Beweis, dass auch er zu jenen begnadeten Schriftstellern gehört, die alten Mythen ein neues Gewand geben können, die Interesse und Begeisterung beim Leser wecken.
Erfreulich auch, dass das vorliegende Buch in sich abgeschlossen ist, und zwar schon nach nur (!) 360 Seiten. Zwar sind weitere Abenteuer mit der Protagonistin durchaus denkbar. Bleibt Beagle jedoch seinem Niveau und vor allem der sorgfältigen Ausarbeitung seiner Geschichten treu, wird zumindest im vorliegenden Fall kein Unendlichzyklus entstehen, wie man ihn von schlechteren Autoren kennt.
Allein dies und die Vermeidung genreüblicher Trivialitäten wäre bereits eine Leseempfehlung wert.
Die wunderbare Geschichte der starrköpfigen Jenny und ihrer Abenteuer auf dem alten Gut sind es allemal.
hinzugefügt: September 2nd 2004 Tester: Gunter Barnewald Punkte: Hits: 3152 Sprache: albanian
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Beagle, Peter S.: Das Zauberhaus (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 13:51:37 Meine Wertung:
Tadalafil Valium
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Beagle, Peter S.: Das Zauberhaus (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 13:14:43 Meine Wertung:
Tadalafil Propecia
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