Dorian Hunter 8
Kinder des Bösen
Sprecher: Thomas Schmuckert, Claudia Urbschat-Mingues, Frank Gustavus, Katja Brügger, David Nathan u.a.
Zaubermond, 2009, 1 CD, ca. 65 Minuten Laufzeit, ca. 9,95 EUR
Von Sandra Busch
Im Internet „Kollegium Isacaaron“ nahe London stirbt der Schüler Joey einen qualvollen Tod - unter den Augen der Direktorin und des Lehrkörpers. Die Sekretärin, die Joeys Eltern alarmiert hat, ist bald darauf spurlos verschwunden. Im Auftrag des Secret Service bewirbt sich die ehemalige Hexe Coco Zamis auf die freigewordene Stelle und nimmt zusammen mit Dorian Hunter die Ermittlungen auf. Doch alles worauf Dorian und Coco stoßen, ist eine Mauer des Schweigens...
Der Klappentext lässt es erahnen, im Booklet steht es deutlich geschrieben: in dieser Folge übernimmt Coco Zamis die zentrale Rolle. Stand sie Dorian Hunter bisher eher hilfreich zur Seite, so übernimmt sie hier den wesentlichen Teil der Ermittlungsarbeit. Mir hat diese Abwechslung sehr gut gefallen, denn sie steht Hunters Talent auf diesem Gebiet in nichts nach.
Intelligent und abgeklärt begibt sie sich auf die Spur der merkwürdigen Ereignisse im Internat, und dabei geht es nicht minder spannend und schaurig zu als in den bisherigen Folgen.
Interessant ist ebenfalls, dass die Geschichte quasi in zwei Handlungssträngen spielt - einmal der mit Coco, Dorian und dem übrigen Team, dann der in einiger Vergangenheit - , die sich zum Ende hin dann auf grausige Art vereinen. Auf diese Art ist man Dorian und Co. ab einem gewissen Zeitpunkt auch immer ein Stückweit voraus, ohne aber den Zusammenhang in Gänze zu erfassen.
Für den typischen bösen Humor ist ebenfalls wieder gesorgt, denn der etwas „kurzgeratene“ Donald Chapman mit seinen flapsigen Sprüchen und Marvin Cohen mit seinem schwarzen Humor sind ebenfalls wieder mit von der Partie, da darf trotz allen Horrors also auch mal geschmunzelt werden.
Kannte man Claudia Urbschat-Mingues in der Rolle der Coco bislang meistens sexy und geheimnisvoll, so bekommt man in dieser Folge ihre clevere und coole Seite zu hören, die ihr aber ebenso gut steht.
Der sonderbaren Direktorin Irene Reuchlin leiht Katja Brügger ihre Stimme und es gelingt ihr wunderbar, die Szenen mit der Direktorin beklemmend und verstörend wirken zu lassen.
Frank Felicetti alias Donald Chapman steuert den humorigen Anteil zur Geschichte bei und spricht den kleinen großen Ermittler mit hörbarem Spaß an der Sache.
In weiteren Rollen sind unter anderem David Nathan, Regina Lemnitz, Frank Gustavus und Maximilian Artajo zu hören.
Die Musik der Serie lässt in mir immer wieder Bilder von dunklen Tunneln und Gängen aufkommen, durch die jemand gehetzt wird. Hart, düster, unerbittlich, genau der richtige Soundtrack für diese Reihe. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass die Serie diesem Stil so streng treubleibt, die Musik aber trotzdem so abwechslungsreich ist, dass man sich als Hörer nie gelangweilt fühlt.
Ein düsterer Raum mit kalten Wänden, ein ausdrucksloses Kindergesicht mit leeren Augenhöhlen, das Cover fängt die unheimliche und trostlose Atmosphäre der Geschichte gekonnt ein.
Fazit: „Kinder des Bösen“ ist eine sehr spannende und starke Folge, die mit Coco Zamis als zentrale Figur außerdem eine interessante Abwechslung bietet. Nur eines ist eine absolute Frechheit: der Cliffhanger der Folge!