Lars Peter Lueg, Devon Richter und Nikola Frey
Jack Slaughter – Tochter des Lichts
5: Das Ende der Welt
6: Im Land der Vampire
Sprecher: Till Hagen, Gisela Fritsch, H.-Dieter Klebsch, Arianne Borbach, Reiner Fritzsche, Simon Jäger, David Nathan u. a.
Musik: Andy Matern
Cover und Artwork von Alexander Lux, torius
LPL/Universal, 2009, je 1 CD, Laufzeit: ca. 62 bzw. 63 Minuten, ISBN 978-3-8291-2284-8 bzw. 978-3-8291-2285-5, je ca. 9,00 EUR
Von Christel Scheja
Die „Tochter des Lichts“ entstammt einer uralten Blutlinie von Kriegerinnen, die Dämonen und Monster bekämpft und die Menschen mit all ihren Kräften beschützt hat, wo sie konnte. In jeder Generation ist eine andere auserwählt. Nur diesmal hat das Schicksal der Bestimmung ein Schnippchen geschlagen, denn die gegenwärtig Auserwählte ist alles andere als eine selbstbewusste Frau.
Jack Slaughter, gerade einmal fünfundzwanzig Jahre alt und ein Verlierertyp durch und durch weiß nicht, wie ihm geschieht, als die Umstände dafür sorgen, dass die geheimen Gaben seiner Familie in ihm erwachen. Bisher hat er nur in einem Waffenladen im größten Shoppingcenter von Jacksonville gearbeitet, nun ist er – mit einer Barbie bewaffnet - die größte Waffe in der Verteidigung gegen das Böse.
Zusammen mit seinem Freund Toby Bishop und der atemberaubend schönen Kim Novak, die trotz ihres hohen IQs von 140 und eines Doktortitels als Bikinimodell arbeitet, stellt er sich vor allem gegen die Machenschaften des wahnsinnigen Dr. Doom, der einst ein Wissenschaftler war, aber nun durch einen Pakt mit der Hölle zu einem Dämon mutiert ist.
Gerade diesmal setzt er den Freunden besonders zu. Noch immer hat er Toby Bishop in seiner Gewalt und versucht, diesen zu foltern, was aber nicht so ganz gelingen will. Aus lauter Wut beschwört er daraufhin einen Fluch auf Jack Slaughter herab. Der kommt allerdings sehr ungelegen, da der junge Mann gerade einige Sozialstunden bei der örtlichen Telefonseelsorge ableisten muss und so in Kontakt mit allerlei Menschen kommt, die ihn diesmal nicht nur umbringen, sondern gleich mit Haut und Haaren vernaschen wollen.
Kaum ist diese Gefahr überstanden, taucht schon die nächste in Jacksonville auf. Aus Wut über den koffeinfreien Kaffee, den man ihm bringt, verwandelt Dr. Doom den Boten in einen Vampir, der nicht nur nach Blut giert, sondern vor allem nach Koffein geschwängertem Blut. Es gelingt dem Mann, Kim zu beißen und damit beinahe umzubringen. Doch nun ist guter Rat teuer, denn Toby und Jack müssen feststellen, dass ihr Gegner mit normalen Mitteln nicht umzubringen ist.
Es ist erstaunlich, dass den Autoren die Ideen auch weiterhin nicht ausgehen. Sie genießen es, den Helden in die Bredouille zu bringen. Dabei muss er angenehmerweise nicht immer die Welt retten, sondern sich mehr oder weniger nur mit seinem Erzfeind und dessen Machenschaften herum schlagen, die von Mal zu Mal abgedrehter werden.
Wieder einmal sind die schrägen Gags das Salz in der Suppe. Oft bitterböse, hin und wieder nun doch schon einmal unter der Gürtellinie, aber dennoch nicht all zu albern sorgen sie dafür, dass man aus dem Grinsen nicht heraus kommt. Gerade der lockere, augenzwinkernde Humor und die liebevolle Art, mit der Klischees und Archetypen auf die Schippe genommen werden, zeigen, dass man vor nichts wirklich Respekt hat. Dazu kommen die gut gelaunten Sprecher, die den Dialogen noch mehr Pep geben. Und so leben beide Hörspiele vor allem von den skurrilen Figuren und den frechen Wortwechseln. Genre-Fans werden vor allem die kleinen aber feinen Anspielungen erkennen und lieben.
Das alles macht „Jack Slaughter – Tochter des Lichts“ zu einer gelungenen Parodie auf das Horrorgenre, die man gerne weiter verfolgt.