Nautilus 69
Dezember 2009
Abenteuer Medien Verlag, 2009, A4 Magazin, 52 Seiten, 4,50 EUR
Von Christel Scheja
„Skurrile Welten“ ist diesmal neben Vampiren das Hauptthema der „Nautilus“. Immerhin geben zwei Filme dazu Anlass, einen genaueren Blick auf diese Themen zu werfen.
Da ist einmal „New Moon“, die Fortsetzung von „Twilight“. Nicht einmal ein Jahr nach dem ersten Film können die Fans von Bella und Edward weiter mitfiebern, wie es dem ungleichen Liebespaar auf der Leinwand ergeht. Diesmal wird neben etwas mehr Action auch ein kleiner Twist in der Geschichte versprochen, denn mit Jacob treten nun nicht nur die einheimischen Werwölfe sondern auch ein Rivale für Edward auf den Plan, der Bella weitaus mehr als nur ein immerwährendes Leben in schöner Jugendlichkeit zu bieten hat. Neben einem Filmbericht gibt es dazu noch ein Interview mit drei der Schauspieler.
„Avatar – Aufbruch nach Pandora“ setzt nicht nur neue Maßstäbe in der Computer-Animation, sondern erzählt auch eine berührende Geschichte, in der die Menschen erstmals mit einer exotischen Kultur in Berührung kommen. Vor allem einer lernt die fremdartige Welt genauer kennen und lieben, selbst wenn er als Mensch nicht auf ihr leben könnte; nur sein genetisch angepasster Avatar vermag das zu tun.
Märchenhaft verspielt, stellenweise aber doch ein wenig böse kommen die weiteren Animationsfilme daher wie „Arthur und die Minimoys 2“, und Disney präsentiert mit „Küss den Frosch“ erstmals wieder einen Zeichentrickfilm und stellt dabei gehörig ein altes Märchen auf den Kopf.
Aber auch die Literatur beschäftigt sich gerne mit „skurrilen Welten“. Sechs Autoren plaudern aus dem Nähkästen und erzählen, wie sie darauf kommen, neue Welten zu erschaffen, die nicht ganz eine Kopie der Erde sind, sondern auch noch besondere Eigenheiten bieten. Thomas Thiemeyer stellt seine „Stadt der Regenfresser“ vor, und man betrachtet die verschiedenen Gesichter der Scheibenwelt durch die Augen eines neuen Künstlers, die Verfilmungen und sogar die Umsetzung einiger Geschichten in ein Theaterstück.
Wie üblich gibt es dann noch einen Überblick über interessante Neuerscheinungen bei DVDs, Hörbüchern und Romanen, es gibt eine Leseprobe zu „Dardarmen - Gefährten der Finsternis“ und einen Blick auf die Hörspielwelten von Kai Meyer.
Alles in allem beweist die Ausgabe wieder einmal, dass man Filme und Literatur aus ganz anderen Augen betrachten kann als üblich. Die Artikel sind wieder sehr sauber recherchiert und unterhaltsam umgesetzt, gerade bei den Filmvorstellungen gefällt der Blick aus einer anderen Richtung als der des cineastischen Rezensenten.
Der Mix aus Artikeln, Buchvorstellungen und Interviews ist wie immer sehr abwechslungsreich und unterhält Neuleser wie alte Hasen, ohne dabei den einen zu überfordern und den anderen zu langweilen. Gerade die bunte Mischung, bei der der Schwerpunkt zwar zu spüren ist, aber nicht gänzlich dominiert, weiß zu gefallen.
Vor allem Fantasy-Fans, die verspielte und skurrile Szenarien mögen, werden hier viele Anregungen, Buch- und Filmtipps finden, so dass sich ein Blick in die Zeitschrift durchaus lohnt, zumal die Artikel sehr ansprechend präsentiert werden.