Hideyuki Kikuchi & Saiko Takaki
Vampire Hunter D 3
Aus dem Japanischen von Monika Klinger-Hammond
Carlsen, 2009, Taschenbuch, 240 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-551-75393-9
Von Irene Salzmann
Im Jahr 12090 nach dem großen Krieg: Menschen, Vampire, Mutanten und anderen Monster fürchten die jeweils anderen Spezies und bekämpfen einander. Vampire Hunter D nimmt eine Sonderstellung unter ihnen ein, denn er ist ein Dhampir und macht Jagd auf Kreaturen, die für die Menschen besonders gefährlich sind, nämlich die Vampire.
Als ein Mädchen entführt wird, heuert ihr sterbender Vater nicht nur D an, um die Tochter aus der Gewalt des Blaubluts zu befreien. Der Marcus-Clan will sich ebenfalls die Prämie verdienen und ist bereit, es mit D aufzunehmen, falls dieser sich nicht zurückzieht, denn die besonderen Fähigkeiten, über die die junge Frau und die vier Männer verfügen, machen sie siegessicher. Tatsächlich können sie D mehr als nur einmal überraschen. Allerdings sorgen weitere gefährliche Gegner, Verrat und Seitenwechsel immer wieder für neue Kräfteverhältnisse…
Inzwischen kennt man das Setting - ein futuristisches Endzeit-Szenario, das vage an den ‚Wilden Westen’ erinnert - und den ungefähren Ablauf der Geschichten, die sich um „Vampire Hunter D“ ranken und bislang pro Tankobon ein abgeschlossenes Abenteuer boten. Von daher ist es nicht zwingend notwendig, die anderen Bände zu kennen, wenngleich das Lesevergnügen natürlich größer ist, folgt man der Handlung chronologisch.
Erneut wird D an einen Ort gerufen, den Vampire heimsuchen. Er nimmt den Auftrag an, der sich als sehr viel gefährlicher entpuppt, als zunächst angenommen, und schließlich einen ganz unerwarteten Verlauf nimmt. D begegnet mutigen Menschen, die ihn unterstützen, und verschlagenen Gegenspieler, die ihn töten wollen, und auch seine Opfer überraschen durch ihre Geschichte.
Die Geheimnisse des Titelhelden ziehen sich als roter Faden durch die Episoden, ohne jedoch über Andeutungen hinaus zu kommen. Manchmal keimt Liebe, aber D ist ein Einzelgänger, der sich nicht bindet und weiterzieht. Sein Verhalten ist seltsam neutral und emotionsarm, so dass man als Leser nicht richtig warm mit ihm wird – nicht werden soll, schließlich ist er, obgleich er ehrbare Prinzipien kennt und oft Milde walten lässt, eine fragwürdige Kreatur, ein Kopfgeldjäger.
Die Illustrationen sind detailreich, dynamisch und düster. Sie lassen sich am ehesten vergleichen mit denen von „Hellsing“, „Trinity Blood“ und „Priest“. Wer diese Serien schätzt, wird zweifellos auch von „Vampire Hunter D“, den man aufgrund einiger drastischer Szenen einem Publikum ab 16 Jahre empfehlen möchte, bestens unterhalten.