Cornelia Funke
Monstergeschichten
Mit Illustrationen von Elisabeth Holzhausen
Loewe, 2009, Hardcover, 62 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-7855-6279-6
Von Gunther Barnewald
Die hier vertretenen sieben Kurzgeschichten (erstmals 1993 erschienen) von Cornelia Funke wurden nicht von ihr selbst illustriert, sondern von Elisabeth Holzhausen, die sich dieser Aufgabe mit Bravour stellte, so dass wiederum ein Band der bekannten Edition „Leselöwen“ entstanden ist (hier für Kinder ab 8 Jahren empfohlen), der auch furchtsamen Kindern durchaus empfohlen werden kann.
Während in „Gagrobatz” ein Schulbus in den Schlund eines Ungeheuers fährt und in dessen Magen landet, woraufhin die Insassen gefragt sind, sich ein Methode auszudenken, wie dass Wesen sie wieder freiwillig ausspuckt, wird die mutige kleine Rosa in der nächsten Geschichte in einer Geisterbahn von einem realen Monster entführt und nur der tollkühne Einsatz eines Freundes kann sie retten.
Und egal ob der kleine Leo ein unheimliches Wesen des Nachts im heimischen Kühlschrank entdeckt, Hannes sich nichts sehnlicher wünscht als den Flug auf einem Drachen, ein kleiner Junge von einem Außerirdischen entführt wird, der aber Mitleid hat mit dem Erdenmenschen und sein Freund wird oder ein Erfinder einen singenden Pudding erfindet, immer triumphieren Humor und Menschlichkeit, wenn Funke ihrer Phantasie freien Lauf lässt.
Sogar der merkwürdige Lehrer, der sich bei Regenwetter in ein riesiges, grünes Monster verwandelt, sorgt eher für Heiterkeitsanfälle bei seinen Schülern, nicht für wirkliches Gruseln.
So sind alle Begegnungen mit dem Phantastischen schlussendlich humanistisch geprägt, ein fröhliches und versöhnliches Ende wird garantiert, allen widerfährt Gerechtigkeit und keiner kommt zu Schaden. Auch Eltern, die um die ängstlichen Seelen ihrer armen Sprösslinge fürchten, können sich beruhigt zurücklehnen, sind sie doch bei Cornelia Funke und der wunderbaren Illustratorin Elisabeth Holzhausen in sehr guten Händen.