Brian K. Vaughan & Pia Guerra
Y - The Last Man 9
Mutterland
(Y - The Last Man, Vol. 9, 2007)
Aus dem Amerikanischen von Claudia Fliege
Titelbild von Massimo Carnevale
Zeichnungen von Pia Guerra, Goran Sudzuka & Jose Marzan jr.
Farbe von Zylonol
Panini, 2009, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-386607-790-4
Von Christel Scheja
Langsam aber sicher nähert sich die Serie um die letzten männlichen Wesen der Erde ihrem Ende. Nun, vier Jahre später, kann ein bitteres Resümee gezogen werden, das sogar in der Vergangenheit von Dr. Allison Mann liegt. Inzwischen hat die illustre Schar um Yorick eine halbe Weltreise hinter sich. Von Amerika ging es nach Australien und von dort aus nach Japan, um Ampersand wiederzufinden, der die Antikörper produziert hat durch die der junge Mann überleben konnte.
Eine Lösung scheint nahe, um ein Serum zu entwickeln, durch das männliche Kinder überleben können. Deshalb macht sich Yorick auf den Weg, um seine Verlobte wiederzufinden, die sich angeblich in Paris aufhalten soll. Doch ist dem wirklich so? Aber zunächst machen sie erst einmal einen Zwischenstopp im Reich der Mitte – genauer: der ehemaligen Kronkolonie Hongkong, um sich mit einer chinesischen Biochemikerin kurzzuschließen und mit ihr das Serum auszureifen.
Doch genau in diesem Labor machen die Frauen und der junge Mann eine überraschende und erschütternde Entdeckung und erfahren, warum der männliche Teil der Menschheit vor vier Jahren ausgelöscht wurde und wer dafür verantwortlich ist. Bittererweise ist ausgerechnet Dr. Mann tiefer darin verwickelt als sie den anderen – selbst ihrer Geliebten Rose – erzählt hat. Derweil scheint sich eine andere Katastrophe anzubahnen, die ebenfalls damit zu tun hat, vor allem im fernen Amerika.
Man merkt, dass sich die Geschehnisse jetzt voll auf das Hauptthema konzentrieren und es kaum noch Nebenhandlungen gibt. Auf zwei Ebenen – in der Gegenwart und der Vergangenheit - wird verraten, wer den Virus in die Welt setzte, der die Männer ausrottete und warum. Wieder einmal sorgt der Mensch durch seinen Forscherdrang für das Unglück, und der Hauptverantwortliche betrachtet das noch nicht einmal als ein besonderes Verbrechen.
Für Yorick wird es noch einmal brenzlig, dann entspannt sich die Situation, und er erfährt, was das Leben letztendlich für ihn bereithalten wird. Allerdings bleibt eine düstere Vorahnung, dass die Geschichte noch nicht ganz ihr Ende gefunden hat und auf die Überlebenden noch etwas zukommt, mit dem sie bisher nicht rechnen konnten. Daher bleibt die Spannung ungebrochen.
So ist der neunte Band von „Y - The Last Man“ wieder das, was man von ihm erwartet – der Blick in eine düstere Zukunft, in der der Mensch wieder einmal die Schöpfung beeinflussen wollte und nun die Zeche dafür zahlen wird, denn so oder so schlägt die Natur grausam zurück – vermutlich sogar noch einmal im letzten Band.