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Smith, Lisa J.: In der Dunkelheit - Tagebuch eines Vampirs 3 (Buch)

Lisa J. Smith
In der Dunkelheit
Tagebuch eines Vampirs 3
(The Fury - The Vampire Diaries 3, 1991)
Die deutsche Erstausgabe erschien unter dem Titel „Der Zorn“ 2002 bei Cora
Aus dem Amerikanischen von Ingrid Gross, neu bearbeitet von Kerstin Windisch
Titelgestaltung von HildenDesign, München unter Verwendung eines Motivs von Chad Michael Ward
cbt, 2008, Taschenbuch, 252 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-570-30499-0

Von Irene Salzmann

Elena, die ungekrönte Highschool-Queen, lernt den mysteriösen Stefano, einen neuen Mitschüler, näher kennen und lieben. Auch als sie sein Geheimnis – er ist ein Vampir! – erfährt, wendet sie sich nicht von ihm ab. Neid und Eifersucht, seltsame Unglücks- und Todesfälle in Fell’s Church trüben jedoch schon bald das Glück der beiden. Könnte hinter all dem Damon stecken, Stefanos verhasster Bruder?
Die Situation eskaliert, als Elena vor einem Angreifer fliehen muss, im Fluss ertrinkt – aber durch den Blutaustausch mit Stefano und Damon als Vampir zu sich kommt. Zunächst ist sie verwirrt und erliegt den Verlockungen Damons, aber er nutzt die Gelegenheit nicht aus, und als Elena dank ihres Tagebuchs alle Erinnerungen zurückerhält, bemüht sie sich, die Feindseligkeiten zwischen den Brüdern zu schlichten.
Auch erkennt Elena, wie wichtig ihr die Freundschaften mit Bonnie, Meredith und Matt sind. Zu ihrer Verwunderung ahnte Meredith das eine oder andere und akzeptiert schnell Elenas Veränderung, aber Bonnie hat sichtlich Angst vor ihr, und Matt versucht sogar, ihre Wiedergeburt zu leugnen. Als die drei Vampire herausfinden, dass noch eine weitere, sehr böse Kraft Fell’s Church heimsucht, müssen sie notgedrungen zusammenhalten, um den gemeinsamen Feind zu besiegen und die ahnungslosen Menschen zu beschützen. Allerdings ist für die Vernichtung des Gegners ein tragisches Opfer erforderlich…


Seit Band 1 („Im Zwielicht“) hat die eingebildete Elena eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. Bereits in Band 2 („Bei Dämmerung“) zahlte sie teuer für ihr Glück mit Stefano durch den Verlust ihrer bisherigen Freunde und Angehörigen. Sie wurde gezwungen, ihr eigenes Wohl zurückzustellen, um die Menschen zu retten, die ihr etwas bedeuten – und das erweist sich nun auch als ihre Rettung, denn ohne die Wandlung wäre sie gestorben. In Band 3 („In der Dunkelheit“) handelt sie altruistisch, da sie begreift, wie viel ihr die Freunde und Bekannten wirklich bedeuten, und sie möchte nicht, dass ihnen etwas zustößt.
Dass Elena zum Vampir wurde, kam nicht unerwartet, und der entsprechende Cliffhanger am Ende des Vorbandes war nicht wirklich einer. Tatsächlich war es notwendig, Stefano und Damon einen gleichberechtigten Love-Interest an die Seite zu stellen, der nicht ständig beschützt werden muss oder auf Dauer erpressbar ist. Ferner benötigt sie die besonderen Kräfte der Vampire, um es mit dem eigentlichen Bösen aufnehmen zu können, und wer das ist, ahnt man auch schon bald. Die Bestätigung erfolgt gegen Ende des Buchs und verrät den recht simplen Trick und die schlichten Beweggründe, die zu dieser Entwicklung führten.
Aber auch die menschlichen Helden dürfen zeigen, dass sie wahre Freunde sind und über sich hinauswachsen können. Dabei gibt Meredith ein Geheimnis preis, das in Band 2 nur vage angedeutet wurde, und der neue Lehrer Alaric Saltzman lässt ebenfalls seine Maske fallen. Ihre Enthüllungen haben jedoch keine große Tragweite, da es bloß Dreingaben sind, die nicht vom eigentlichen Konflikt ablenken sollen.
Dieser erreicht seinen Höhepunkt und endet erneut mit einem Cliffhanger, auf den eine zweite Trilogie folgen soll, die ahnen lässt, dass die Helden auch eine Lösung für diese Tragödie finden werden.

„Tagebuch eines Vampirs“ entstand einige Jahre vor der erfolgreichen „Twilight“-Serie, wurde aber in ihrem Kielwasser ne aufgelegt, um eine Leserschaft zu erfreuen, die mehr Bücher dieser Art lesen möchte, dabei jedoch gern auf erotische Szenen, wie sie Autorinnen wie Rachel Ward, Lori Handeland oder Mary Janice Davidson unverblümt bieten, verzichten. Wie „Evernight“, „Gezeichnet“ oder „Das Zeichen des Vampirs“ spielt „Tagebuch eines Vampirs“ im Teenager/Schüler-Milieu, ist ‚clean’ und wartet nur mit so viel Grauen auf, wie notwendig, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.
Dadurch ergibt sich ein gelungener Mix aus Spannung und Romantik, den man Leserinnen ab 13 Jahren empfehlen kann und der durchaus auch ein männliches Publikum zu unterhalten weiß, da die Beziehungen nicht der Dreh- und Angelpunkt des Titels sind. Zwar erfindet Lisa J. Smith die Vampire nicht neu, aber ihre Bücher sind kurzweilige Lektüren vor allem für junge Freunde der Dunkelheit.

hinzugefügt: December 31st 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: cbt
Hits: 2290
Sprache: catala

  

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