Warren Ellis
Die Ultimativen Fantastischen Vier 5
(Ultimate Fantastic Four 11 - 12)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Stuart Immonen
Zeichnungen von Stuart Immonen, Wade von Grawbadger, Dave Stewart u. a.
Panini, 2005, Heft, 4,25 EUR
Von Irene Salzmann
Einem missglückten Experiment haben Reed Richards, seine Freundin Susan Storm, ihr Bruder Johnny und Ben Grimm, ein Freund der drei, erstaunliche Fähigkeiten zu verdanken. Victor van Damme, der ebenfalls an dem Unternehmen beteiligt war, bleibt nach dem Unfall zunächst verschwunden, taucht dann aber mit den augenscheinlichsten Veränderungen auf: mit einem metallischen Körper und Hufe statt Füßen. Aus Rache hetzt er den anderen einen Schwarm Killer-Roboter auf den Hals, was die „Fantastic Four“ veranlasst, sich um das Problem ‚Dr. Doom’ zu kümmern.
Sie fliegen nach Kopenhagen, um den Kollegen zu zwingen, seine Manipulationen des Transporters rückgängig zu machen, so dass sie alle wieder rückverwandelt werden können. Dr. Doom nutzt unterdessen ein altes Gesetz, das seine jüngsten Aktionen legitimiert und eine Auslieferung verhindert. Außerdem beginnt er damit, Anhänger um sich zu sammeln. In Folge werden die Fantastic Four von normalen Bürgern angegriffen, die unter der Kontrolle des Gegners stehen…
In den „Ultimate“-Serien werden die Entstehungsgeschichten und ausgewählte Abenteuer namhafter Helden neu und zeitgenössisch erzählt, manchmal auch deutlich modifiziert. Da sich die Geschichten unabhängig neben dem ‚normalen’ Marvel-Universum abspielen, können auch Ideen umgesetzt werden, die sonst nicht möglich wären. Die Figuren erscheinen flotter und frei von der Last vieler Jahre, in denen ihr Image festgelegt wurde. Gerade bei den Fantastic Four, die als Familie immer etwas spießig wirkten, fällt diese ‚Frischzellenkur’ positiv auf.
Davon einmal abgesehen sind die vorliegenden Episoden, in denen sie ihrem Erzfeind Dr. Doom wichtige Informationen zu entlocken versuchen, charakteristisch für die Fantastic Four, denn obwohl sie nun härter durchgreifen, versuchen sie immer zuerst, eine friedliche Lösung zu finden und Unschuldige zu schonen - und Kollateralschäden passieren manchmal, wenn man seine Kräfte noch nicht richtig einzuschätzen weiß. Einige ‚coole’ Sprüche runden ab, anzüglicher, als man sie sonst kennt.
Die Illustrationen sind ansehnlich, wenngleich man die comichaften, etwas kantigen Striche gerade bei den Figuren als etwas gewöhnungsbedürftig empfinden könnte.
„Die Ultimativen Fantastischen Vier“ 5 ist ein Comic-Heft, das nur für Sammler interessant ist, die die vorherigen Bände gelesen haben und auch weiterhin dabei sein wollen, denn die Episoden bauen aufeinander auf, Hintergrundwissen wird vorausgesetzt. Die Story ist spannend und stellenweise witzig, aber auch konventionell. Quereinsteiger sollten ein wenig in den Heften blättern, um zu überprüfen, ob Inhalt und Illustrationen gefallen.