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Feasey, Steve: Changeling (Buch)

Steve Feasey
Changeling
(The Cangeling)
Aus dem Englischen übersetzt von Lonard Thamm
Rohwolt, 2009, Hardcover, 272 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-499-21516-2

Von Carsten Kuhr

Tray Laporte lebt als Waise in einem der vielen Heime für Elternlose in Großbritannien. Vom Heimleiter wird er, wie viele andere, gegängelt und angefeindet, richtige Freunde hat er keine.
Eines Morgens wacht er in seinem Zimmer auf. Tür und Fenster sind von innen verriegelt, doch es sieht aus, wie auf einem Schlachtfeld. All seine Sachen sind zerrissen, Wände wie von den Zinken einer Mistgabel zerkratzt, das Fenster hängt halb aus den Angeln. Kaum geht das Donnerwetter des Heimleiters über ihn nieder, meldet sich ein Onkel, der ihn dringend sprechen will - ein Onkel, obwohl er doch weiß, dass er keinerlei lebende Verwandte hat?
Lucien nimmt ihn mit nach London. In seinem Haus soll Tray ein neues Heim finden, Geld spielt keine Rolle. Doch etwas anderes dafür umso mehr. Lucien offenbart sich als Vampir, Tray selbst soll der letzte reinrassige Werwolf der Welt sein - verrückt, oder?
Dass sein Pflegeonkel ein guter Freund seines Vaters war, mag er ja noch akzeptieren. Und die Tochter des Vampirs - ha, Tochter und untot, das passt doch gar nicht, er hat es ja gewusst - sieht auch wirklich nett aus, auch wenn diese auch einen an der Waffel hat. Die behauptet doch glatt, eine Zauberin zu sein. Damit nicht genug soll der Bruder Luciens, natürlich auch ein Bluttrinker, nicht nur Trays Eltern ermordet haben, sondern auch damit beschäftigt sein, die Menschheit zu versklaven. Das ist schon wieder so abgedreht, dass er fast cool wäre.
Wenn Tray in der Folgezeit nicht die unerwünschte Bekanntschaft mit fiesen Dämonen und anderem Höllengezücht machen würde, und sich immer mal wieder in einen Wolf verwandeln würde, wäre das alles zum Lachen komisch. Spinnt jetzt er, ist Verrücktheit ansteckend, oder was? Als Luciens bezaubernde Tochter entführt wird, muss er sich entscheiden, ob er seine Skepsis außen vor lässt und seine erwachenden Kräfte in die Rettungsaktion einbringt ...


Vor – nein, sollte ich nicht eher sagen, hinter mir - liegt ein Buch, das sich an eine jugendliche Lesergruppe ab 14 Jahren wendet. Entsprechend ist nicht nur die äußere Aufmachung, sondern auch der Inhalt konzipiert. Rasante Action, eindeutig besetzte Rollen, ein wenig Romantik, das kommt gut am beim Zielpublikum.
Gelungen ist insbesondere zu Beginn die Darstellung der Verleugnungshaltung des Erzählers. Trays Skepsis, um es einmal vorsichtig zu formulieren, seine Haltlosigkeit und das Misstrauen, das er dem plötzlichen Reichtum und dem neuen Heim entgegenbringt, sind gut nachvollziehbar. Wer würde in dieser hypothetischen Situation anders reagieren?
Ebenso gut gelungen erschien mir, dass der Autor nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt. Seine übernatürliche Welt entfaltet sich erst nach und nach, wird im Verlauf des Romans detailreicher und interessanter. Dass der Autor klar zwischen Gut und böse unterscheidet, das Grautöne fehlen und er großes Augenmerk auf die rasante Action legt, ist den Zielgruppe geschuldet, wobei Feasey gerade im letzten Drittel des Romans durchaus auch Ansätze zu einer differenzierteren Ausgestaltung derGestalten zeigt.

Insgesamt ein Werwolf-Roman der dem Genre nichts Neues hinzufügt, der auf altbekannten Archetypen und Handlungsschemata ruht, der aber auch durchaus zu unterhalten weiß.

hinzugefügt: January 7th 2010
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Rowohlt
Hits: 2760
Sprache:

  

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