Star Trek The Next Generation
Tor zur Apokalypse
(Star Trek: Intelligence Gathering)
Text: Scott & David Tipton
Zeichnungen: David Messina
Farben: Illaria Traversi
Übersetzung: Christian Langhagen
Lettering: Rowan Rüster
Cross Cult, 2009, Paperback, 128 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-941248-44-1 (auch als Hardcover erhältlich, 19,80 EUR, ISBN 978-3-941248-45-8)
Von Christe Scheja
Obwohl der neue „Star Trek“-Film das alte Universum des Raumschiffs Enterprise in eine andere Realität verbannt hat, werden Autoren und Künstler doch nicht müde, die Geschichte der Helden aus den letzten Fernsehserien weiterzuspinnen, weil sicher sein dürfte, dass diese nicht mehr offiziell fortgesetzt werden. So sind Tür und Tor für Neuinterpretationen geöffnet, auch wenn diese noch in der Zeit stattfinden, die von der Serie abgedeckt werden. So ist „Star Trek The Next Generation: Tor zur Apokalypse“ vermutlich in der sechsten oder siebten Staffel der Serie angesiedelt.
Es sieht zunächst wie ein kleinerer Routinezwischenfall aus, als die U.S.S. Enterprise zum modernsten Archiv der Föderation gebeten wird, um dort bei der Reparatur des positronischen Gehirns zu helfen. Immerhin sind mit Geordi La Forge und Data zwei Fachleute an Bord. Gerade von Letzterem erhofft man sich die meiste Unterstützung, ist er doch die bekannteste künstliche Lebensform. Allerdings stellt der Androide dann auch die entscheidende Frage, die alle Menschen innehalten lässt: Haben sie überhaupt das Recht, die künstliche Intelligenz zu vernichten, die sich im Archiv entwickelt haben könnte, nur weil sie plötzlich ein eigenständiges Bewusstsein besitzt?
Dann untersucht ein Außenteam seltsame Vorgänge auf einem Planeten, muss sich aber zurückziehen und fliehen, weil sie ohne ersichtlichen Grund von ziemlich aggressiven Planetenbewohnern angegriffen werden, die nur ein Ziel haben: sie zu töten.
Derweil geht die Enterprise einem Notruf nach. Ein Schiff der Föderation, die Jackson, scheint in Not geraten zu sein; der Captain spricht von einem Hüllenbruch. Doch auch das erweist sich als nicht ganz richtig. Das macht Jean-Luc Picard stutzig, und er beginnt nach Zusammenhängen zu suchen, die vorher noch nicht da waren. Und tatsächlich führt die Spur zu ihm nicht ganz unbekannten Personen und einer überraschenden Erkenntnis ...
Tatsächlich liest sich die Miniserie wie eine Episode aus der Serie. Die bekannten Figuren tauchen so auf, wie man es gewohnt ist, und ein Rätsel nach dem anderen tut sich vor den Helden auf, das sich langsam aber sicher zu einem Muster zusammenfügt. Das alles wird mit ein wenig Action und Drama garniert, bis zum Höhepunkt, in dem das gesamte Komplott offengelegt wird. Von der Stimmung her ist die Geschichte gelungen, auch wenn sie nicht wirklich spannend ist, da zu wenige Hinweise früh genug eröffnet werden und die Lösung eher simpel wirkt. Aber sie kann zumindest inhaltlich mit den meisten verfilmten Episoden mithalten.
Allerdings sollte man schon etwas mit den Nebenfiguren anfangen können, um überhaupt das Verhalten und die Beziehungsgefüge zwischen ihnen zu verstehen, da es keine besonderen Erläuterungen dazu gibt.
Die Illustrationen sind leider ebenso durchschnittlich, da die Figuren nur selten wirklich an ihren Gesichtern zu erkennen sind und alles insgesamt recht flächig und detailarm gezeichnet ist.
Alles in allem wendet sich „Star Trek The Next Generation: Tor zur Apokalypse“ in erster Linie an die Fans, die gerade auch die Nebenfiguren und das Universum ein wenig besser kennen und die kleinen Anspielungen auf Episoden der Serie zu verstehen wissen.