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Domicile 1 (Comic)

Robert Labs
Domicile 1
Tokyopop, 2009, Taschenbuch, 176 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-86719-506-5

Von Christel Scheja

Der 1982 geborene Robert Labs ist der erste deutsche Mangaka, der von einem der hiesigen Verlage veröffentlicht wurde. Er debütierte mit „Dragic Master“ und zeichnete längere Zeit für das Magazin „Banzai“ seine Serie „Crewman 3“, ehe es für einige Zeit etwas stiller um ihn wurde und er sich anderen künstlerischen Bereichen zuwandte wie etwa der Gestaltung einer Bühnendekoration für die Gruppe Tokio Hotel. Mit „Domicile“ kehrt er nun in die Welt der Mangas zurück.


Der Bau des Kölner Doms wird von vielen Sagen und Legenden begleitet. Die bekannteste davon ist wohl die des Baumeisters Gerhard, der einen Pakt mit dem Teufel schloss. Basierend auf diesem Mythos erschafft Robert Labs seine eigene Geschichte. Was, wenn der Baumeister den Teufel und seine Dämonen nicht besiegte, sondern nur bannte? Was, wenn er bei diesem Unterfangen Hilfe hatte? Und nicht zuletzt: Was, wenn diese Erkenntnisse und Geheimnisse tief in den Gewölben des Doms in einem magischen Buch, das nur darauf wartet, gefunden zu werden, bewahrt wurden?

Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des Dritten Reichs macht sich die junge Melissa zusammen mit der Chinesin Xin auf die Suche nach einem geheimnisvollen Vermächtnis, das ihr der Vater hinterlassen hat, kurz bevor er von der Gestapo geholt wurde, und von dem sie nicht weiß, was es eigentlich ist. Es handelt sich bloß um eine Postkarte des Doms, auf dem seltsame Zahlen notiert sind.
Zu ihr gesellt sich eine Schar junger Diebe und Deserteure, die auch nur überleben wollen. Aber auch die können nicht verhindern, dass Xin entführt wird, als Melissa das Erbe ihres Vaters birgt und in dem Buch zu blättern beginnt. Stattdessen erscheint ein geflügelter Fremder namens Cebrail, der behauptet ihr Domicile zu sein. Er macht ihr klar, dass sie eine Art ‚Büchse der Pandora’ geöffnet und all die Dämonen wieder frei gelassen hat, die einst gebannt waren. Und nun sei es an ihr, das rückgängig zu machen – denn sie könne sich dieser Verantwortung nicht mehr entziehen.


Actionreich beginnt die zunächst in drei Teilen konzipierte Saga um Engel und Dämonen und wirft den Leser mitten in die verwirrend scheinende Handlung. Erst nach und nach erfährt man, wer die Figuren aus der Vergangenheit sind und lernt den Hintergrund der ganzen Saga kennen.
Aber auch in der Gegenwart geht es verschachtelt weiter, da sich die raue Gegenwart mit Erinnerungen der Mädchen abwechselt. Gerade hier und jetzt wird nicht viel erklärt, vermutlich, damit man die geradlinige Geschichte nicht sofort durchschaut.
Denn das junge Mädchen begeht einen folgenschweren Fehler und muss sich schon bald einer grausamen Wahrheit stellen. Sie hat die Dämonen freigelassen, die nun das in Trümmern liegende Köln verwüsten und reiche Beute unter den ahnungslosen Menschen machen. Und das hält die Spannung aufrecht und weckt natürlich die Neugierde auf die Fortsetzung.
Insgesamt kann sich der Manga sehen lassen. Er ist zwar am Anfang etwas verwirrend, erweist sich aber dann als kurzweilige Lektüre, wenn sich die einzelnen Elemente zusammen fügen. Albernheiten spart er sich ganz, was sicher auch älteren Lesern angenehm auffallen dürfte.

So erweist sich „Domicile“ als routiniert erzählter Mystery-Manga, der keine Wünsche offen lässt.

hinzugefügt: January 12th 2010
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Tokyopop
Hits: 2354
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