Robert E. Howard & Scott Allie
Solomon Kane
Schloss des Teufels
(Solomon Kane, 2008/2009)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von John Cassaday, Zeichnungen von Mario Guevara Farben von Dave Steward
Panini, 2010, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-890-1
Von Christel Scheja
Neben Conan und Kull erschuf Robert E. Howard auch noch weitere Helden, die allerdings mehr in historischen Epochen angesiedelt waren. Gemeinsam war allen jedoch eines: Sie waren Männer, die in erster Linie auf ihren Instinkt vertrauten und als einsame Wölfe gegen eine Welt voller Dekadenz und Verrat kämpften. Der bekannteste von ihnen ist Solomon Kane“ Getrieben von seinen eigenen inneren Dämonen und dem Drang, das Böse zu finden und vernichten, durchstreift der düstere Puritaner das Europa des von Glaubenskriegen erschütterten späten 16. Jahrhunderts.
Eine seiner Reisen führt ihn schließlich in den Schwarzwald, wo er sich erst einmal einer Bande von Räubern erwehren muss. Später findet er einen sterbenden Jungen, der an einem provisorischen Galgen hängt und rettet ihm gerade noch das Leben. Zusammen mit John Silent, einem Landsmann, der auf dem Weg nach Genua ist, und die Gegend ein wenig besser zu kennen scheint, macht er sich daran, herauszufinden, wer für diese Tat verantwortlich ist.
Ganz offensichtlich hat der Baron, der diesen Landstrich beherrscht, seine Finger im Spiel. Aber als die Engländer ihn in seinem Schloss aufsuchen, finden sie einen integeren und gottesfürchtigen Mann, der nur einen Fehler begannen hat – eine muslimische Frau zu heiraten. Doch nach und nach erkennt Solomon Kane, dass ein finsteres Spiel mit ihm getrieben wurde und mehr hinter all dem steckt, als er bisher dachte. Denn unter den Fundamenten des Schlosses befinden sich die Ruinen eines alten Klosters, in dem das Böse einmal umging und angeblich noch immer die ruhelose Seele eines abtrünnigen Mönchs herumspuken soll. Ganz offensichtlich hat diese jemanden dazu angestachelt, ein Ritual durchzuführen, dass die Tore zur Hölle öffnen soll – aber ist das wirklich alles?
„Schloss des Teufels“, das erste Comic-Abenteuer von Solomon Kane beruht tatsächlich auf einer Kurzgeschichte von Robert E. Howard und ist nicht nur aus verschiedenen Versatzstücken zusammengesetzt. Und so entwickelt sich die dramatische Geschichte zwar sehr geradlinig, aber auch atmosphärisch dicht.
Solomon Kane ist der einsame Wolf im Mittelpunkt – wie Conan sehr einfach gestrickt, nicht immer leicht vom Gegenteil zu überzeugen, wenn er einmal eine Meinung gefasst hat und gnadenlos in seiner kalten Wut, wenn er merkt, dass er in eine Falle gelaufen ist. Dadurch wird er nicht unbedingt zu einem Sympathieträger.