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Williams Chima, Cinda: Das Amulett - Das Erbe des Dämonenkönigs 1 (Buch)

Cinda Williams Chima
Das Amulett
Das Erbe des Dämonenkönigs 1
(The Demon King, 2008)
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Susanne Gerold
Titelbild von Max Meinzold
cbj, 2009, Hardcover, 574 Seiten, 18,95 EUR, ISBN 978-3-570-13725-3

Von Christel Scheja

Cinda Williams Chima verfasste bereits als Teenager Geschichten, die leider immer wieder von ihren Lehrern konfisziert wurden, weil sie sie damit im Unterricht erwischten. Aber sie hat sich nicht beirren lassen, lebt mittlerweile mit ihrer Familie in Ohio und ist Schriftstellerin geworden. Nun ist ihr Debütwerk, „Das Amulett“, der erste Teil der Geschichte um „Das Erbe des Dämonenkönigs“, auch in Deutschland erschienen.


Vor etwa tausend Jahren hat der Dämonenkönig das Land mit seiner Magie verheert und viel Leid über die Völker gebracht. Nach dem Sieg über ihn schlossen die Stämme und die Stadtbewohner einen Pakt: Es sollte keinem Zauberkundigen erlaubt werden, jemals wieder so viel Macht zu sammeln, dass er derartigen Schaden anrichten könne. Daher wird seither ein empfindliches Gleichgewicht aufrechterhalten. Alle haben sich verpflichtet, die strengen Regeln einzuhalten, die ihnen enge Fesseln anlegen.
Doch ausgerechnet der derzeitige Hochmagier sieht nicht ein, diese Einschränkungen weiter zu billigen. So spinnt der intrigante Gavan Bayar hinter dem Rücken der Königin und der Vertreter der Stämme seine Pläne. Er arbeitet daran, die junge Thronerbin in seine Hand zu bekommen. Wenn er Prinzessin Raisa heiratet und sich zum König aufschwingt, kann er die Gesetze leicht ändern. Doch das Mädchen hat seinen eigenen Kopf und wagt die Flucht nach vorne.
Han Alister, der jugendliche Anführer einer Straßenbande in der Hauptstadt des Königreich Fells, hat derweil andere Schwierigkeiten. Mitglieder einer anderen Bande, mit denen er in Fehde liegt, sind nacheinander gefoltert und dann ermordet worden, und jeder nimmt an, dass er dahinter steckt. Ehe er sich versieht, wird er unvermittelt in ein Netz aus tödlichen Intrigen gezogen, das weitaus größere Ausmaße hat, als er zunächst vermutete. Außerdem erfährt er schließlich, dass er weit mehr als nur ein einfacher Junge ist.


Die Geschichte nimmt sich viel Zeit, das Setting mitsamt dem Hintergrund und den Figuren in ihrem normalen Umfeld einzuführen, so dass sich die Handlung nur langsam aufbaut. Da ist einmal die Prinzessin, die aus ihrem goldenen Käfig ausbricht und sich gegen die Traditionen stellt, und auf der anderen Seite der Straßenjunge, der mit allen Mittel darum kämpft, dass seine Familie überleben kann und der dennoch das unvermeidliche Schicksal nicht wirklich zu ändern vermag. Beide sind zwar grundverschieden, aber einander ähnlicher, als sie denken, und die kurze Begegnung stellt Weichen, die aber vermutlich erst in den kommenden Bänden zu tragen kommen.
Sicherlich erkennen erfahrene Leser vieles wieder, da die Autorin die Fantasy ganz und gar nicht neu erfindet. Dennoch gewinnt Cinda Williams Chima der Mär von dem machtgierigen Magier, der hinter den Kulissen die Fäden zieht und bekämpft werden muss, auch noch die eine oder andere neue Wendung ab, gerade weil die Nebenfiguren mehr als nur ein Gesicht haben und manchmal sehr unerwartet handeln.
Das Buch zehrt in erster Linie von den lebendigen Charakteren. Man lernt recht schnell, Sympathien oder Abneigungen zu entwickeln, so dass man intensiv Anteil an dem Schicksal der Helden nimmt. Aber Langeweile kommt nicht auf, und man ist fast schon enttäuscht, dass es nicht sofort weiter geht, wenn das Buch sein Ende erreicht hat, denn das einzige wirklich störende Manko ist der offene Schluss.

Alles in allem ist „Das Amulett“, der erste Band der Saga um „Das Erbe des Dämonenkönigs“, ein vielversprechender Roman, der Lust auf mehr macht.

hinzugefügt: January 28th 2010
Tester: Christel Scheja
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