Hohlbein, Wolfgang: Die Chronik der Unsterblichen 7: Der Gejagte (Buch)

Wolfgang Hohlbein: Der Gejagte - Die Chronik der Unsterblichen 7, vgs Verlag 2004,
ISBN 3-8025-3372-0, Titelfoto von Simon Marsden, 419 Seiten, Euro 22.90

Von Carsten Kuhr

Zum nunmehr siebten Mal hebt sich der Vorhang zu den phantastischen Abenteuern des Vampyr's Andrej Delañy's und seines muselmanischen Leidensgenossen Abu Dun's.
Seit Jahren haben sich die beiden auf der Mittelmeerinsel Malta vor ihren unsterblichen Verfolgern versteckt. Während der schwarzhäutige ehemalige Pirat, der mehr geduldet als gelitten ist, sich dort eine Art Familie aufgebaut hat, begab sich Andrej in die Obhut der Kirche. Als Ordensritter der Malteser kommandierte er eine Galeere die zum Wohl der Kirche Jagd auf türkische Handelsschiffe machte. Doch nun schlägt der Sultan zurück. Eine überwältigende Streitmacht hat sich von Konstantinopel aus auf den Weg gemacht, die letzte christliche Bastion im Mittelmeer auszuradieren. Doch es stellt sich die Frage, ob nicht andere Kräfte hinter der Offensive stecken, ob nicht der Vampyr-Töter Andrej das wahre Ziel des Angriffs ist. Andrej und alle die ihm nahe stehen werden verfolgt. Der Jäger, ein Vampyr, aber ein Wesen, dass Andrej mindesten soweit überlegen ist, wie dieser einem menschlichen Krüppel. Ein Wesen, dass selbst mit einem Messer im Herzen und abgeschlagenem Kopf weiterlebt, ein Wesen, dass darauf aus ist, unseren Protagonisten nicht einfach zu töten, sondern vorher leiden zu lassen, wie nie zuvor.

Endlich so kann man sagen erfährt der Leser ein ganz klein wenig mehr über die Hohlbein'sche Variante der Vampire. Eine Erkrankung, so zumindest lassen es die Aufzeichnungen der Kirche vermuten, führt zur Metamorphose vom Mensch zum Vampyr. Eine Entwicklung, die scheinbar das Schlechte im Menschen weckt. Die übermächtigen Kräfte und Fähigkeiten verleiten die Wenigen, die die Krankheit überleben, sich zu gnadenlosen Herrschern aufzuschwingen. Allein unsere beiden Helden haben es bislang verstanden, sich der Versuchung zu entziehen. Die Handlung dieses Romans ist geprägt durch die Situation der belagerten Insel. Der Autor geht dabei so manches Mal nicht ganz folgerichtig vor - so verlässt die Seele, die bösen Kräfte den Jäger, als ihm ein Messer ins Herz gestossen wird, und doch erhebt er sich kurze Zeit später wieder munterer und böser denn je.
Gut gelungen ist diesmal die Darstellung der Hinwendung Abu Dun zu seiner angenommenen Familie, und seine Verzweiflung, als diese die Offenbarung seiner besonderen Kräfte nicht akzeptieren kann.
Ich hätte mir ein wenig mehr recherchierte Details über das Leben der Ordenleute und den Angriff der türkischen Truppen auf St. Almo gewünscht. Alles in Allem aber liest sich das actiongeladene Buch flüssig durch, ohne uns aber einen roten Faden für die Fortführung der Serie anzubieten.

hinzugefügt: October 8th 2004
Tester: Carsten Kuhr
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Sprache: german