Shoko Conami
Shinobi Life 1
(Japan, 2006)
Aus dem Japanischen von Stefan Hofmeister
EMA, 2010, Taschenbuch, 190 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-7180-5
Von Irene Salzmann
Der Ninja Kagetora ist der Beschützer von Prinzessin Beni. Eine Explosion trennt die beiden – und Kagetora findet sich plötzlich in einer bizarren Welt wieder. Aber glücklicherweise ist er an der Seite seiner Prinzessin, auch wenn es diese mit einem Mal an Manieren missen lässt, sie sich an ihn nicht erinnern kann und ihn schnellstens loswerden möchte.
Natürlich bleibt Kagetora in ihrer Nähe, denn Beni, Oberschülerin und Tochter aus gutem Hause, wird immer wieder Opfer von Entführungen. Wie es scheint, sind in diese sogar die Angestellten ihres Vaters verwickelt. Kagetoras Treue beeindruckt Beni, und sie beginnt, sich in den attraktiven jungen Mann zu verlieben.
Darum bringt sie es auch nicht übers Herz, ihm zu erklären, dass er sich in der Zukunft befindet und sie nicht seine Prinzessin ist. Was würde er tun, wüsste er, dass er ganz allein ist und alles verloren hat? Doch diese Vorsicht erweist sich schon bald als Fehler, denn auf der Flucht vor Verfolgern treten sie zufällig durch das Zeitportal und landen in der Vergangenheit, wo Kagetora auf die echte Prinzessin stößt und die Schülerin prompt als Betrügerin ihrem Schicksal überlassen will …
Eine Liebe, die Menschen aus unterschiedlichen Zeitaltern verbindet, ist ein gängiges Thema in der Fantasy. Beispiele hierfür sind die „Highland“-Saga von Diana Gabaldon und „Tonari no Guardian“ von Ako Shimaki.
Diesmal ist es ein junger Ninja, der durch ein Unglück in die Zukunft versetzt wird und in dieser seine Herrin mit einer Schülerin verwechselt (obwohl sie einander wenig ähnlich sehen). Die beiden kommen einander näher, wenngleich Kagetora die geziemende Distanz wahrt, schließlich sind sie nicht vom gleichen Stand. Aber dann schwingt das Zeitportal in die andere Richtung, und Kagatora findet seine wahre Prinzessin wieder, der er sich weiterhin verpflichtet fühlt. Außerdem ist die Beni der Zukunft in seinen Augen nichts anderes als eine Betrügerin.
Die Schülerin, die nun ganz allein in einer grausamen Ära festsitzt, praktisch das Schicksal erleidet, das sie dem Ninja hatte ersparen wollen, scheint ihr Happy End verspielt zu haben, aber dies ist ein Manga, und da kommt so manches anders, als man erwartet hat. In Japan liegen bereits acht Tankobons vor, d. h., man darf sich gewiss noch auf einige Zeitsprünge und Konflikte gefasst machen, die für Spannung, Dramatik und Romantik sorgen.
Die Charaktere sind sympathisch und ansprechend gezeichnet. Auf die superdeformierten Abbildungen hätte man durchaus verzichten können; sie liefern wie so oft den Wermutstropfen.
Alles in allem ist „Shinobi Life“ mehr Romanze als Fantasy, der Manga bietet einen Mix aus Action, Humor und Drama, und man sollte ein, zwei weitere Bände abwarten, um ersehen zu können, wie sich die Handlung entwickelt. Leserinnen ab 13 Jahren, denen die Themen zusagen, werden gut bedient.