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Kittredge, Caitlin: Schattenwölfe - Nocturne City 1 (Buch)

Caitlin Kittredge
Schattenwölfe
Nocturne City 1
(Night Life. A Nocturne City Novel, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Daniel Müller
Titelgestaltung von HildenDesign, München unter Verwendung eines Motivs von Kirill Mikhirev/Shutterstock
Lyx, 2010, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 426 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8291-2

Von Irene Salzmann

Luna Wilder arbeitet als Polizistin in Nocturne City und hat eine recht hohe Erfolgsquote. Kaum jemand weiß, dass sie außerdem eine Werwölfin ist: Als junges Mädchen wurde sie gewandelt, lief ihrem Möchtegern-Vergewaltiger jedoch davon und fristet seither ihr Dasein als Insoli, als rudelloser Außenseiter, dem nur wenige Geheimnisse seiner Art bekannt sind. Darum fürchtet sie sich vor jedem Vollmond, der sie in eine Bestie verwandelt, und wäre viel lieber ein ‚normaler’ Mensch. Wie sehr sie darunter leidet, ahnen ihre Cousine Sunny und die Großmutter, beide Casterhexen, nur ansatzweise und machen für Luna vieles noch schlimmer durch ihre Hilfeversuche.
Als Luna im Fall einer ermordeten Prostituierten ermittelt und einen Vermissten, den sie aufstöbern konnte, der Tat beschuldigt, bringt sie einige einflussreiche Personen gegen sich auf und verliert ihren Job. Allerdings schnüffelt Luna weiter und erhält dabei Unterstützung von Dmitri Sandovsky, Zuhälter, Dealer, Biker und Werwolf. Eine der Toten gehörte seinem Rudel an; es ist seine Pflicht, den Mörder zu finden und das Verbrechen zu rächen.
Obwohl beide sich immer wieder nur knapp aus bedrohlichen Situationen retten können, ahnen sie lange nicht, wer und wie mächtig ihre Gegenspieler sind und dass nicht alles so ist, wie es anfangs schien. Als sie glauben, endlich alles zu wissen, ist das Ritual, das einen mächtigen Dämon über die ahnungslose Menschheit bringen soll, fast schon zu Ende geführt – und wieder hat sich Luna in einigen Details geirrt.


„Schattenwölfe“ ist der erste Band der bislang vierteiligen Serie „Nocturne City“, die man den Bereichen Urban Fantasy, Mystery-Thriller und Horror zuordnen kann. Wer mag, kann den Titel auch unter der Romantic Mystery listen, aber tatsächlich ist – zumindest in Band 1 - mehr Mystery als Romantik enthalten. Dadurch wird der Titel für Genre-Fans beiderlei Geschlechts interessant, und man kann ihn in einem Atemzug mit Reihen wie „Stadt der Finsternis“, „Vampire Academy“, „October Daye“, „Dante Valentine“ etc. nennen, die ebenfalls auf eine richtige, actionreiche Handlung mit ungewöhnlichen Charakteren setzen und etwaige Beziehungen nur am Rande für ein wenig zusätzliche Würze zulassen.
Die Hauptfigur Luna Wilder ist ein Werwolf, neben dem Vampir die momentan beliebteste Figur der klassischen Horror-Literatur, und ihre damit verbundenen Talente kann sie als Polizistin einsetzen, so dass der Grundstein für spannende Abenteuer gelegt ist, die teils Detektivarbeit, teils unkonventionelle Vorgehensweisen erforderlich machen, so dass unerwartete Wendungen Gang und Gäbe sind.
Allerdings ist Luna nicht die typische Identifikationsfigur für Leserinnen, denn sie ist ein echtes Bad Girl und spielt häufig den Bad Cop. Durch ihre aufbrausende Art, auch bedingt durch die Wölfin in ihr, vorschnelle Beschlüsse und Eigenmächtigkeiten bringt sie sich regelmäßig in Schwierigkeiten oder in Sackgassen. Ihre Schwäche für Bad Boys mag man nicht unbedingt nachvollziehen können, auch wenn sie sexy und besser als ihr Ruf sind, so wie Dmitri Sandovsky – ein Zuhälter und Dealer -, der vom Verdächtigen und Gegner zum Helfer, schließlich zum Vertrauten und Beschützer, letztlich auch zum Lover wird. Sein Milieu wird zwar ebenfalls aufgewertet, aber eitler Sonnenschein will dennoch nicht recht dazu passen.
Die anderen Personen bleiben mehr oder minder aktive Nebenfiguren, die Luna helfen oder ihr Steine in den Weg legen. Die Bösen sind wahrlich böse, aber es gibt Schattierungen, auf die vermutlich in den Folgebänden eingegangen wird. Vielleicht erfährt man dann auch mehr über die Regeln, die für Werwölfe gelten und die hier nur angedeutet werden. Luna weiß bloß wenig, und dabei bleibt es vorerst. Ein richtiges Happy End wäre zu süß gewesen; darauf verzichtet die Autorin klugerweise. Der Band ist in sich abgeschlossen, hält sich aber viele Optionen offen für die weiteren Bücher.

„Schattenwölfe“ ist der spannende und sehr unterhaltsame Auftaktband zu „Nocturne City“. Mag man Werwölfe, harte Jungs und toughe Bräute, ist man hier an der richtigen Stelle. Luna und Dmitri sind alles andere als zimperlich und sorgen für jede Menge Action und ihre Gegenspieler für den Horror. Das gefällt weiblichen und männlichen Lesern gleichermaßen.

hinzugefügt: February 17th 2010
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Lyx
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