Mizuki Kawashita
Lilim Kiss 1
(Ririmu Kiss, Vol 1, 2000)
Aus dem Japanischen von Daniel Büchner
Tokyopop, 2009, Taschenbuch, 224 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-86719-755-7
Von Christel Scheja
Auch in „Shonen Jump“ erscheinen hin und wieder Geschichten, in denen es nicht nur um Abenteuer und Action geht, sondern um das muntere Spiel zwischen Jungen und Mädchen, das natürlich auf den männlichen Helden konzentriert ist und die ganze Sache eher humor- als gefühlvoll unter die Lupe nimmt. So wie in der zweibändigen Serie „Lilim Kiss“, dessen erster Band nun vorliegt.
Saiki Takaya ist ein ganz normaler High-School-Schüler. Er genießt es, wenn ihn die Mädchen bewundern und lässt sich von den Jungen nicht viel gefallen. Allerdings wird ihm die Rivalität auch manchmal zu viel. Sein Leben ändert sich, als er eines Tages eine seltsame kleine Flasche findet. Als er sie öffnet, entweicht ihr Rauch - und die junge Dämonin Lilim erscheint. Sie raubt ihm mit einem Kuss sämtliche Kraft.
Überraschenderweise stirbt er nicht daran, was Lilim veranlasst, zu ihm zurückzukehren, ist sie doch ganz sicher, ihren menschlichen Gegenpart gefunden zu haben, denn kein anderer kann sie so sättigen wie Takaya.
Der weiß nicht, ob er begeistert oder verzweifelt sein soll. Auf der einen Seite ist Lilim niedlich und reizvoll, hat all das, was er sich an Frauen wünscht - einen großen Busen und die Schamlosigkeit, ihm ungeniert ihr Höschen zu zeigen –, auf der anderen Seite bringt sie sein Leben in Unordnung, da sie ihn über alle Maßen schwächt und seine Mitschüler gegen sich aufbringt. Die Jungen beneiden ihn um Lilim, die Mädchen erfasst Eifersucht – vor allem eine zeigt diese offen: Miu, die Takaya gerne für sich alleine hätte.
„Lilim Kiss“ handelt weniger von der ersten Liebe und den daraus in den jungen Protagonisten entstehenden Gefühlen sondern mehr von dem Spaß, den man haben kann. Statt Romantik stehen eher wüste Gags auf dem Programm. Lilim ist gleichermaßen naiv und verrucht, Höschen und Busen sind die Dinge, die sie letztendlich ausmachen und nicht, ob sie wirklich zu ihm passt. So lässt sich die Geschichte zwar gut lesen, bleibt aber nicht sonderlich im Gedächtnis hängen.
Das ist typisch für viele Shonen-Mangas und dürfte vor allem die jungen, männlichen Leser amüsieren, die mal ein wenig Abwechslung suchen, aber nicht allzu sehr mit Beziehungskisten belastet werden wollen.
Alles in allem ist „Lilim Kiss“ eine eher durchschnittliche Comedy, die man zwar durchaus lesen kann, aber nicht kennen muss.