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Schröder, Rainer M.: Die Lagune der Galeeren (Buch)

Rainer M. Schröder
Die Lagune der Galeeren
Titelbild und Zeichnungen: Klaus Steffens
Vorsatzbild: Antonio Canaletto „Das Hafenbecken von San Marco“
Arena Verlag, Hardcover, 445 Seiten, 17,00 EUR

Von Erik Schreiber

In Oberitalien wütet die Pest. Damit ist die Bevölkerung einer Seuche ausgesetzt, der die wenigsten wirklich entfliehen können. Der siebzehnjährige Matteo Lombardi wohnt in Venedig, nachdem er sich mit seiner Freundin Fiona aus ihrer von der Pest heimgesuchten Stadt San Bernardo retten konnten. Nach einiger Suche gelingt es Matteo eine Anstellung zu finden. Im schwer bewachten Stadtteil, „Arsenal“ genannt, kann er mit seiner Arbeit ein wenig Geld verdienen. Ihm half sein noch einzig lebender Verwandter, sein OnkeI Rovelli. Tommaso Rovelli ist ein Schiffsbaumeister, einer der bevorzugten „arsenalotto“ und konnte daher seinen Neffen im ‚Arsenal’ als Hilfskraft unterbringen. Hier im ‚Arsenal’, dem Schiffswerftviertel der Lagunenstadt, werden die großen Kriegsgaleeren gebaut, auf die die Dogen so stolz sind. In der ganzen Stadt gehen Gerüchte um, die besagen, der Sultan der Osmanen rüstet gegen den italienischen Stadtstadt eine Kriegsflotte aus. Aus diesem Grund sind die Venezianer ständig unterwegs, um gefährlichen Spionen das Handwerk zu legen. Ausgerechnet Matteo gerät in die Fänge der Staatsinquisition, ausgeführt von den „signori di notte“. Dabei ist er es, der dem Geheimprojekt „Galeasse“ ihr Geheimnis bewahren hilft, da er in der Werkstatt seines Onkels auf eine entsprechende Intrige stößt. Währenddessen läuft ein Kriegsschiff der Dogenrepublik nach dem anderen vom Stapel. Man befürchtet, die venezianische Vorherrschaft auf dem Mittelmeer könnte durch die Osmanen bedroht und gar gebrochen werden. Verrat ist an der Tagesordnung, Ränkespiele das Salz in der Suppe des Lebens. Doch als schließlich ein Mord geschieht, scheint es um Matteo geschehen. Die Venezianer haben es immer schwerer, sich gegen die Osmanen zu behaupten. Die Türken holen im Schiffsbau auf und überfallen im Sommer des Jahres 1570 die Insel Zypern. Die Insel stellt den östlichsten Außenposten Venedigs gegen die Osmanen dar.


Der neue Roman von Rainer M. Schröder entführt die Leser in das Mittelalter. Obwohl der Roman nicht sehr spannend beginnt, eher langsam und gemächlich, ist er ein fesselndes Kapitel der italienischen Geschichte mit ihren Stadtstaaten, den rivalisierenden Adelshäusern und dem ständigen Krieg zwischen den Christen und den Osmanen. Der Roman erzählt von der unbezwingbaren Galeerenflotte der Republik mit dem Löwen im Wappen. Aus einem Jugendroman mit kräftigen Abenteuertouch wird eine kleine Lehrstunde in Geschichte.

Rainer M. Schröder, der bereits ein gutes Dutzend Bücher im Arena Verlag veröffentlichte, wurde 1951 in Rostock geboren. Mit seiner Familie lebte er später in Ostberlin, nur um kurz vor dem Bau der Mauer in den Westen zu ziehen. Gleichzeitig zu seinem Abitur absolvierte er eine dreijährige Operngesangsausbildung in Düsseldorf. Er arbeitete in mehreren Berufen wie Lokalreporter und Verlagsdirektor, bevor er im Jahr 1977 als freischaffender Schriftsteller seine berufliche Laufbahn weiterführte. Dazwischen ein Jurastudium mit zusätzlichem Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften. Heute lebt der Autor abwechselnd in Wipperfürth / Deutschland und in Florida / USA. Seine Geschichten, die die Kinder und Jugendlichen so erfreuen, entstanden zum Teil nach Ideen, die er auf seinen vielen Reisen aufnahm.

Zum Schluss noch ein Wort zur Ausstattung des Buches. Es ist eine gebundene Ausgabe mit einem Schutzumschlag, der von Klaus Steffens sehr schön gestaltet wurde. Von ihm stammen auch die Vignetten im inneren des Buches, die den einzelnen Teile vorstehen. Unter dem Umschlag, direkt auf dem Buch befindet sich der venezianische Löwe abgebildet. Mir persönlich gefällt das Vorsatzblatt mit dem Bild von Antonio Canaletto jedoch am Besten. Als Betrachter hat man sehr schnell das Gefühl, mitten im Leben zu stehen. Im Jahr 1570.

hinzugefügt: November 2nd 2004
Tester: Erik Schreiber
Punkte:
zugehöriger Link: Arena Verlag
Hits: 3295
Sprache: german

  

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