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Weber, David: Honors Krieg (Buch)
David Weber
Honors Krieg
(War of Honor, Part 2)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Dietmar Schmidt>br>
Titelillustration von Arndt Drechsler
Bastei-Lübbe, Taschenbuch, 685 Seiten, 9,90 EUR, ISBN 3-404-23277-1
Von Carsten Kuhr
Bastei-Lübbe ist einer der wenigen deutschen Verlage, die der Verlockung aus einem englischsprachigen Buch zwei bis drei deutsche Titel zu machen, nicht nachgegeben haben. Stefan Bauer, der verantwortliche Herausgeber der SF und Fantasy Reihe verwöhnt seine Leser mit dicken, vollständigen Romanen, doch im vorliegenden Fall war das Original gar zu umfangreich, um es in einem Band herauszubringen. Zwei Bücher also wurden es, die in zeitlich kurzem Abstand publiziert wurden - hoffen wir, dass das Beispiel nicht Schule macht, sondern dass es, soweit es technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar ist bei der Ausgabe in einem Band bleibt.
Im ersten Teil erlebten wir einmal mehr mit, wie unserer Titelheidin böse mitgespielt wurde. Intrigen, Schmutzkampagnen, die Versetzung in das abgelegene Sternensystem Silesia, Honor musste einiges erdulden. Doch irgendwie zieht der Salamander das Unheil förmlich an. In ihrer Nähe kracht es - auch wenn gerade Waffenstillstand angesagt ist. Doch David Weber liegt der Frieden nicht - neues Unheil droht. Erste Scharmützel mit der Anderman-Dynastie Kaiser Georgs finden statt, und auch die Havies rüsten auf. Als es dann zum Angriff der Volksrepublik Haven gegen Mantikore kommt, ein Angriff den keiner wollte, und mit dem niemand rechnete, stürzt die korrupte Regierung Mantikores - doch zu welchem Preis.
Schon bei der Lektüre des ersten Teiles fragte ich mich, wann es denn nun endlich losgehen würde mit der Action - und machen wir uns nichts vor, die Leser kaufen und verschlingen die Honor Harrington Bücher, weil sie genau dies, Military SF par excellence, geboten bekamen.
Doch Weber versucht sich auf dem Gebiet des politischen Thrillers. Das hat er auch schon in vorhergehenden Romanen probiert, nur gingen die entsprechenden Kapitel in den fulminanten Kampfbeschreibungen unter. Diesmal bilden gerade die Beschreibungen der politischen Machtkämpfe, der Intrigen den Hauptteil des Romans. Und dies ändert sich auch im zweiten Teil leider nicht. Das was wir alle von einem Harrington Roman erwarten, dass unsere Heldin in einer aussichtslos erscheinenden Situation, entgegen aller Wahrscheinlichkeit triumphiert, das kommt entschieden zu kurz in diesem Buch. Es gibt ein Gefecht in das Honor verwickelt wird, die Bösen bekommen zum Schluss hin fast alle ihr Fett ab, doch so richtig will bei mir keine Freude aufkommen. Zu langatmig las sich die Handlung, zu vorhersehbar waren die letztlich eintretenden Ereignisse, und fast ein wenig zu bekannt sind die auftretenden Personen. David Weber muss sich etwas einfallen lassen will er seine Leserschar weiterhin mit seinen Honor Büchern wirklich fesseln. Dieses Buch zumindest stelle meine Geduld auf eine harte Probe und erfüllte meiner Erwartungen letztlich leider nicht.
hinzugefügt: November 3rd 2004 Tester: Carsten Kuhr Punkte: Hits: 3187 Sprache: german
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