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Foster, Alan Dean: Klagelied der Sterne (Buch)
Alan Dean Foster
Klagelied der Sterne
(Dirge)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Ruggero Leo
Titelillustration von Mark Harrison
Bastei-Lübbe, Taschenbuch, 383 Seiten, 7,90 EUR, ISBN 3-404- 24333-1
Von Carsten Kuhr
Alan Dean Foster ist ein Autor, den ich schlecht einschätzen kann. Während seine Filmromane schnell heruntergeschriebene, wenig faszinierende Werke sind, hat er sich mit seinem Homanx Zyklus in die Herzen der Leser geschrieben. Seine ganz eigene Darstellung einer Welt, in der die Menschen und die insektoiden Thranx eine sehr enge Allianz, eine wahre Gemeinschaft eingegangen sind, erreichte Kultstatus.
Im Bastei-Lübbe Verlag erscheint nun, nach längerer Pause und Wechsel des Autors von Heyne zu dem Verlag mit der Zinne, eine Trilogie, in der es um die Anfänge dieser Freundschaft geht. In seinem ersten Band des frühen Homax Zyklus hat uns Alan Dean Foster die Aufnahme der Beziehungen zwischen den Menschen und den Thranx geschildert. Besonders gelungen war in dem Roman »Die Aussenseiter«, dass es dem Autor durchgängig gelungen ist, die Menschen aus der Sichtweise der insektoiden Thranx zu zeichnen. Die Handlung in vorliegendem Roman setzt ein wenig später an. Die Menschheit hat erste Kolonien im All gegründet, die Verhandlungen mit den Thranx gehen langsam, aber kontinuierlich voran. Da nähert sich ein unbekanntes Raumschiff einer der neuen, jungen Kolonien der Erde. Aus dem Shuttle entsteigen humanoide Wesen, deren Aussehen an griechische Götter erinnert. Den neuen Bekannten aus der Tiefe des Alls fliegen die Herzen der Menschen zu. Doch dann geschieht ein grausames Massaker. Die ganze Kolonie wird vernichtet, Alte, Schwangere, Kinder, die gesamte Bevölkerung wird ermordet. Nur ein Sonderling, der weitab aller Zivilisation versteckt haust entkommt dem Massaker. Und dessen Filmaufnahmen beweisen, wer die Täter sind. Ein intergalaktischer Rachefeldzug beginnt, eine Auseinandersetzung, die die Menschheit alleine nicht gewinnen kann.
Foster changiert in diesem Buch immer wieder die Erzählperspektive. Durch die Augen seiner wechselnden Protagonisten beleuchtet er die verschiedenen Ereignisse. Dabei konzentriert er sich darauf, die Geschehnisse aus der Sicht der Menschen zu schildern. Das, was den ersten Band der Trilogie so auszeichnete, die Thranx-Perspektive, sie geht diesmal leider unter. Die Insektoiden kommen zwar vor, nehmen jedoch nur eine untergeordnete Rolle im Plot ein. Im Wesentlichen konzentriert sich der Autor darauf, die Geschichte der Verführung der Menschheit durch den äusseren Schein zu schildern, und die Jagd nach den Tätern zu dokumentieren. Durch den häufigen Wechsel der Protagonisten erhalten wir zwar eine Vielzahl unterschiedlicher Sichtweisen, haben es aber auch ein wenig schwer, so richtig in die Handlung einzutauchen. Immer, wenn wir mit unserem Erzähler ein wenig warm geworden sind, verlies der Autor diesen und wandte sich einem Anderen zu. Dies störten den Lesefluss, so dass vorliegender Roman leider nicht an den ersten Teil der Trilogie heranreicht.
hinzugefügt: December 26th 2004 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Lübbe Verlag Hits: 3375 Sprache: german
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