Lumley, Brian: Titus Crow 1 - Sie lauern in der Tiefe (Buch)

Brian Lumley
Titus Crow 1: Sie lauern in der Tiefe
(The Burrowers Beneath)
Aus dem Englischen übersetzt von Heike Brand
Titelillustration von F. Fiedler
Festa Verlag, Taschenbuch 1505, 236 Seiten, 9,90 EUR, ISBN 3-935822-95-2

Von Carsten Kuhr

Brian Lumley ist dem Leser phantastischer Literatur vornehmlich durch seine »Necroscope« Reihe ein Begriff. Zu Beginn seiner Karriere aber hat sich der sympathische Engländer auf seine eigene Art Lovecrafts Zyklus um die »Großen Alten« angenommen. Sechs Romane um Titus Crow entstanden, die nun in der Taschenbuchreihe des Festa Verlages auch dem deutschen Leser zugänglich gemacht werden. Mittlerweile, so konnte man es dem Newsletter des Festa Verlages entnehmen, wird darüber nachgedacht, die Titus-Romane für das Fernsehen zu verfilmen. Um was genau geht es?
Titus Crow wird seit seiner Jugendzeit von teilweise quälenden Alpträumen heimgesucht. Dann stößt er auf vereinzelte Manuskripte, die seine Träume in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Immer dann, wenn er von seinen Nachtmahren besonders geplagt wurde, gab es Erdbeben. Weitere Funde und die Kontaktaufnahme mit der Wilmarth-Stiftung, die sich die Ausrottung der Brut des Cthulhu verschrieben hat, bringt nähere Aufklärung. Titus vermag die Gedanken der Abkömmlinge des Cthulhu empfangen. Und diese Brut sucht, von Afrika kommend, die britische Insel heim. Hier sollen weitere Nester entstehen, tief unter der Erde sollen neue Ungeheuer geboren und aufgezogen werden. Zusammen mit seinem Freund und Partner Henri Laurent de Martigny und den Helfern der Miscatonic University versuchen die Helden die Invasion zu stoppen, und die unheilige Wesen zu vernichten.

Lovecrafts Cthulhu Mythos ist Legende. Unzählige Autoren haben sich an dem Sagenkreis versucht, die allermeisten davon in Form der Kurzgeschichte bzw. der Novelle. Romane, noch dazu gute, gibt es kaum. Irgendwie scheint sich das Thema einem längeren Text zu verschließen.
Brian Lumley macht aus der Not eine Tugend. Das erste starke Drittel des Buches besteht aus relativ kurzen, pointierten Schilderungen Dritter über die Manifestation der Wesen auf der Britischen Insel. Dabei vermeidet Lumley es geschickt, Lovecraft zu sehr kopieren zu wollen. Anfänglich schildert er uns lediglich die Spuren der unheiligen Invasion. In härteste Gesteinsschichten geschmolzene Gänge, mysteriöse Kugeln, die sich zu einem späteren Zeitpunkt als Eier der dunklen Wesen entpuppen, der Verschwinden von Menschen, die mit den Spuren der Großen Alten in Kontakt kamen.
Langsam, fast gemächlich baut sich vor den Augen des Lesers ein bedrückendes Bild der Bedrohung auf. Die Spannung steigt kontinuierlich an, bis es zu Anschlägen auf das Leben unserer beiden Helden kommt. Auch hier vermeidet es der Autor geschickt, uns die unbeschreibbaren Ungeheuer en detail zu schildern, überlässt es der Phantasie des Lesers den Wesen Gestalt zu verleihen.
Lumley ist kein neuer Lovecraft, fügt dem Kosmos des Lovecraft'schen Grauens aber eine eigene Facette hinzu, die den Leser spannend unterhält.

hinzugefügt: January 24th 2005
Tester: Carsten Kuhr
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Sprache: german