Ju-On: The Grudge 2
Gruselfilm von Takashi Shimizu, Japan 2003, 92 Min.
Mit Noriko Sakai, Yuya Ozeki, Takako Fuji u.a.
DVD ( Wide Sight/HK), Japanisch mit engl. UT, Bild: 1,85:1 anamorph
Viele Filmregisseure schätzen die Abwechslung, der japanische Gruselspezialist Takashi Shimizu bildet da wohl eher eine Ausnahme. Nachdem der für den japanischen Videomarkt gedrehte „Ju-On: The Curse“ und dessen Fortsetzung im Jahr 2000 sich erfolgreich verkauften, realisierte er im Jahr 2003 für den japanischen Kinomarkt ein Remake namens "Ju-On: The Grudge" und noch im selben Jahr die hier besprochene Fortsetzung „Ju-On - The Grudge 2“, wodurch er die Aufmerksamkeit von Genre-Spezialist Sam Raimi („Spider-Man“ und „Tanz der Teufel“-Filme) auf sich zog und für dessen neue Produktionsfirma Ghost House Pictures im Jahr 2004 dann das US-Remake des Stoffes namens "Der Fluch (OT: The Grudge)" realisierte, damit letzten Herbst einen gigantischen Boxofficeerfolg landen konnte (110 Millionen Dollar Bruttoeinspiel bei einem Budget von 10 Mio. Dollar) und somit Raimis Firma zu einem fulminanten Start verhalf.
Die Zukunft? Shimizu arbeitet, wen wundert es, in Japan an „Ju-On: The Grudge 3“ und in den USA an „The Grudge 2“.
Inhalt: Die beiden Kinder-Geister aus "Ju-On: The Grudge" (ebenfalls 2003) sind zurück und morden weiter. Für ihre Laune und Friedfertigkeit ist es ziemlich abträglich, dass in dem Haus, in welchem die Morde in Teil 1 passierten, ein TV-Team eine Dokumentation über die damaligen Geschehnisse drehen will.
Kritik: Getretener Quark...
Bei vielen Horror-Serien merkt man bei höheren Nummern immer ganz genau, ab welchem Film die Luft raus ist, bei „Ju-On“ ist es bereits bei Teil 2. Wie bei der Fortsetzung von „Ringu“ wird der durchaus clever erdachte Mythos einfach weiter breit getreten, ohne interessante Aspekte hinzu zu fügen.
Und so erlebt man auch diesmal einen Film, der in lose verknüpften, nach den Protagonisten betitelten Episoden, erzählt, wie zwei Geister eine Person nach der anderen heimsuchen und dann umbringen. Das wiederholte sich teilweise schon bei Teil 1 zu stark, hier befindet man sich teilweise fast völlig auf Autopilot und im Leerlauf. Einige der Gruselszenen sind dabei durchaus dicht, andere verpuffen völlig in ihrer Wirkung oder sind sogar lächerlich.
Gefährlich: Die schlechteste Szene des Films entpuppt sich als Film im Film, so dass sich der Regisseur hier wohl über schlechte Horror-Filme lustig macht. Das Problem ist nur, dass es 1-2 Szenen in diesem Film gibt, die nicht deutlich besser sind als, das, was er da parodiert.
Augrund der Tatsache, dass das Buch und die Schauspieler zumindest ein wenig Interesse an den Charakteren wecken und einige Grusel-Szenen durchaus wirkungsvoll sind, empfindet man den Film nicht als völlige Zeitverschwendung, aber mehr als glatter Durchschnitt kann beim besten Willen nicht attestiert werden, auch wenn die Schlussszene durchaus versöhnlich stimmt, weil sie sehr gut geraten ist. Trotzdem dürften wohl nur die wenigsten den jeweils(!) für Japan und die USA angekündigten, weiteren Fortsetzungen entgegenfiebern, mit denen Herr Schimizu sich bereits zum 6. und 7. Mal diesem Stoff widmet. Leider braucht man auch nicht zu hoffen, dass er irgendwann die Lust daran verliert, denn dann wird wohl einfach ein anderer Regisseur übernehmen, solange die Filme erfolgreich genug sind. Nein, das muss wirklich nicht.
Die DVD von Wide Sight aus Hong Kong bietet ein ärgerlich matschiges, körniges und dunkles Bild, der japanische Ton ist aber angemessen wuchtig, liegt in DD und DTS 5.1 ex vor und bietet einige hübsche direktionale Effekte. Wie in Hong Kong üblich, liegen drei Untertitelspuren vor, so dass man zwischen Chinesisch (Kurz- und Langzeichen) und Englisch wählen kann. Extras gibt es gar keine, dies ist allerdings auch die einfache Ausgabe des Films, eine Special Edition ist ebenfalls vom selben Anbieter erhältlich. In Deutschland vertreibt e-m-s den Film innerhalb des Labels "Cine Magic Asia".