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Wendland, Florian: Dunkeltann (Buch)
Florian Wendland
Dunkeltann
Titelfoto Delia Gellner
Lacrima Verlag, Paperback, 344 Seiten, 18,90 EUR, ISBN 3-936972-15-X
Von Carsten Kuhr
Florian Wendland hat vor einigen Jahren, damals noch im Asaro Verlag, mit »Walgret - Die Waffen der Götter« einen Fantasy-Roman vorgelegt, der weitestgehend im Bereich der an Tolkiens »Herrn der Ringe« orientierten Adaptionen einzuordnen war.
Im Lacrima Verlag erschien Ende 2004 nun sein zweiter großen Fantasy-Roman, der uns einen gereiften Autor zeigt.
Wendland löst sich von den großen Vorbildern, geht eigene Wege, und erzählt uns eine interessante, kurzweilige Geschichte.
Der Autor entführt uns in eine mittelalterliche Welt: Thal. Imer, der Gott des Feuers wird nicht mehr von vielen Menschen verehrt. Seine Gläubiger werden verfolgt, überall greift Egoismus und Egozentrik um sich. In der befestigten Metropole Ce'Lort herrscht ein Vater- und Schwestermörder, der von dem Körperlosen, einem dunklen Verführer, subtil geleitet wird. Rund um Ce'Lort erstreckt sich, soweit das Auge reicht, der Dunkeltann, ein uralter Wald in dem ein Unsterblicher zusammen mit einem weißen Tiger den Bedrängten zu Hilfe eilt.
Doch eines Tages kommt Harat'horn zu spät, die Eltern der damals 13-jährigen Arendra vermag er vor den Räubern nicht zu retten. Das Mädchen zieht in die Stadt und wirkt dort als Heilerin. Einige Jahre später treffen die Beiden sich wieder, und das Abenteuer beginnt. Der Körperlose startet seinen Vernichtungsfeldzug gegen den Dunkeltann und Ce 'Lort. Lediglich ein paar wenige getreue Anhänger von Imer stellen sich den finsteren Eroberungsplänen entgegen. An ihrer Spitze Arendra und der Hüter des Dunkeltanns sowie sein Tiger. Ihr Weg führt sie durch das eisige Gebirge ins Land des vergessenen Volkes und ins Tal der Sonne.
Doch was verbindet den Körperlosen und Harat'horn, was ist das dunkle Geheimnis des Dunkeltann-Hüters, und wie kann der nichtfassbare Geist aufgehalten werden?
Florian Wendland hat in seinen zweiten Roman eine ganze Menge hineingepackt. Es gibt Kämpfe gegen Unterdrücker, es lauert Verrat, eine magische Waffe darf ebenso wenig fehlen, wie der Weise im Hintergrund, der unsere Helden zu Beginn anleitet.
Doch der Autor hat mich auch immer wieder überrascht. Die Angriffe gegen die übermächtigen Aggressoren sind von herben Verlusten gezeichnet, von unseren Rebellen überleben ganze zwei die Auseinandersetzung.
Immer wieder auch nahm die Handlung eine unerwartete Wendung, überraschte Wendland mich mit der Auflösung von Rätseln. Die Anzahl der Handelnden bleibt überschaubar, die Darstellung dieser als sich entwickelnde Menschen bürgt für weiteren Lesegenuss.
Bei all dem Lob muss ich aber ein wenig bemängeln, dass der Autor zu wenig aus den Handlungsschauplätzen macht. Der Dunkeltann bleibt ebenso wie die Feste als Ort diffus, und ohne Ausstrahlung.
Ansonsten liest sich das Buch sehr flüssig in einem Rutsch durch, und bietet dem Leser spannende Lesestunden.
hinzugefügt: March 29th 2005 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Lacrima Verlag Hits: 4688 Sprache:
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