H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens 2: Die Saat des Cthulhu, Frank Festa (Hrsg.) (Buch)

H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens 2
Frank Festa (Hrsg.)
Die Saat des Cthulhu
Titelillustration: Babbarammdass
Festa Verlag, Hardcover, 284 Seiten, 22 EUR, ISBN 3-935822-85-5

Von Carsten Kuhr

Die ersten Bände der Edition "Lovecrafts Bibliothek des Schreckens" erschienen damals noch in der Edition Metzengerstein innerhalb des Blitz Verlages.
Nachdem Frank Festa zwischenzeitlich seinen eigenen Verlag gegründet hatte und die Reihe dort als Hardcover herauskommt sollten die ersten vergriffenen Bände sukzessive in gebundener Form neu aufgelegt werden. So erschien im Frühjahr 2005 der zweite von Frank Festa selbst zusammengestellte Band in neuem Gewand.

Mag der Geldbeutel auch stöhnen, der Buchfreund wird an dieser liebevoll gemachten Ausgabe seine Freude haben. Passend zum gebotenen Inhalt präsentiert sich das Buch in hochwertiger Ausstattung. Geprägter Rücken und eine geschmackvolle Covergestaltung wecken Interesse auf den Inhalt.

Und der weiß zu überzeugen.
Frank Festa hat sieben Erzählungen ausgewählt, von denen jede Einzelne auf ihre Weise aus der unübersehbaren Masse der Lovecraft Nachahmungen herausragt. Die Namen der Autoren sprechen für sich. Ramsey Campbell. Kim Newman, Thomas Ligotti oder F. Paul Wilson aber auch zwei deutschsprachige Autoren erwarten den Leser.
Campbell entführt uns nach London. Ein Anhänger anrüchiger s/m Literatur findet in einer kleinen, versteckten Buchhandlung seine Nemesis, wird doch ein neuer Hohepriester gesucht.
Christian von Aster zieht es nach Neuguinea. Auf der Expedition in die ungezügelte Wildnis entdeckt ein Forscher, der sich auf der Suche nach dem Menschenfresser Yamasai befindet, mehr als für seine geistige Gesundheit verträglich ist. Nicht nur riesige Fangarme quälen ihn, auch die Geburtswehen des Wesens suchen ihn heim.
Thomas Ligotti berichtet uns aus dem Mittelwesten. Das Narrenfest, das in Mirocaw zur Zeit der Wintersonnenwende gefeiert wird verbirgt in seinem Trubel ein zweites Fest zu Ehren anderer Mächte.
Neben F. Paul Wilsons in deutscher Erstveröffentlichung erscheinenden Lovecraft Hommage wusste mich Jens Schuhmachers "Die Hügel von Yhth" am meisten in ihren Bann zu ziehen. Ein altes Fischerdorf nördlich von San Francisco beherbergt seit Jahrzehnten den Kult eines der Großen Alten. Auf der Suche nach einem der verschollenen Bücher des geheimen Wissens gerät ein junger Stundent immer mehr in den Sog des alten Wesens. Atmosphärisch ungeheuer dicht, dabei Lovecraft inhaltlich sehr nahe - ohne diesen zu plagiieren - war diese Erzählung alleine schon das Geld für dieses Buch wert.
Kim Newman schließlich offeriert uns einen Plot, der Elemente des klassischen Detective Novels á lá Raymond Chandler mit einer Lovecraft´schen Handlung verbindet. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack gefiel mir die Kombination eines Dagon-Kultes mit der hard-boiled Detective Handlung sehr gut.

Wer sich für Lovecrafts Universum des Grauens interessiert, der findet in den Büchern des Festa Verlages entsprechenden Nachschub. Neben den wichtigen Entdeckungen in Romanform bieten aber insbesondere die von Frank Festa selbst sachkundig und liebevoll zusammengestellten Originalanthologien immer wieder neue Texte, die inhaltlich und handwerklich überzeugen können, und die ich zumindest nicht missen möchte.

hinzugefügt: March 30th 2005
Tester: Carsten Kuhr
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Sprache: german