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Douglass, Sara: Der Herr des Traumreichs (Buch)
Sara Douglass
Der Herr des Traumreichs
(Beyond the hanging Wall)
Aus dem australischen Englisch übersetzt von Irene Holicki
Titelillustration: Ciruelo
Piper Verlag, Hardcover, 393 Seiten, 19,90 EUR, ISBN 3-492-70071-3
Von Carsten Kuhr
Ein neuer Roman aus dem "Weltenbaum"-Universum hat uns der Verlag angekündigt. Wer nun aber erwartet hat, dass wir erfahren was weiter mit unseren Helden und deren Nachkommen aus der Sternentänzer-Trilogie passiert, der muss sich noch ein wenig gedulden. Zuerst offeriert uns der Piper Verlag ein Einzelwerk der australischen Autorin.
Douglass erzählt uns die Geschichte eines jungen Mannes, Garth mit Namen. Dieser geht bei seinem Vater, einem Heiler in die Lehre. Wie auch ihre Vorfahren sind beiden mit der Gabe gesegnet. Durch Handauflegen vermögen sie zu heilen, wenn ihre Tränke und Rezepturen nicht mehr helfen können. Einmal im Jahr muss jeder Heiler statt Steuern zu zahlen drei Wochen in den Minen von Myrna seinen Dienst ableisten. Die Sklaven, die dort tief im Erdinneren unter unmenschlichen Bedingungen den Glomm, das einzige Exportgut des Königsreiches abbauen; sollen - wenn sie schon ihre Freiheit und das Sonnenlicht nie mehr wiedersehen - wenigstens zum Wohle des Reiches möglichst lange am Leben erhalten werden. Garth, inzwischen 16 Lenze alt, begleitet seinen Vater das erste Mal auf seinem bedrückenden Dienst. Dabei wird er auch zu einem Trupp verwahrloster Sklaven ganz tief in der Mine geführt. Beim Heilen des Sklaven Nummer 859 aber entdeckte er mit seiner Gabe, dass Nummer 859 kein Anderer als der seit Jahren verschollene Kronprinz des Reiches ist. Eine abenteuerliche Befreiung schließt sich an - doch damit nicht genug, gilt es doch auch eine magische Prüfung um die Rechtmäßigkeit der Königswürde zu bestehen.
Die "Saga von Sternenbau"« bot recht unterschiedliches Lesefutter. Während die Autorin über weite Strecke den großen Vorbildern verhaftet blieb schaffte sie es doch, trotz der Nutzung altbekannter Versatzstücke ihre Leser mit dem Erzählten an die Seiten zu bannen. Insbesondere die gekonnten Charakterzeichnungen, aber auch die Entwicklungsfähigkeit ihrer Personen wussten hier aufzufallen.
In vorliegendem Roman aber nutzt die Autorin für meinen Geschmack zu viele abgegriffene Versatzstücke. Die Nebelzauberinnen aus dem Sumpf, der Orden der weisen Mönche, das mystische Zaubertier, das den zukünftigen Herrscher prüft und für würdig oder unwürdig erklären soll, das alles sind Topoi aus der Märchen- und Sagenwelt, die bereits zum Übermaß für Fantasy-Werke ausgeschlachtet wurden.
Immer wenn die Autorin aber von diesen bekannten Themen abwich, wenn sie uns mit nahm tief in die in immerwährender Dunkelheit liegenden Mienen, dann wurde es wirklich interessant. Hier wurden die Beklemmung der Gesteinsmassen über den Köpfen unserer Helden, die Hoffnungslosigkeit unseres Protagonisten greifbar und glaubwürdig. Dass unser Prinz nach 17 -jährigem Martyrium sich mit seinem Schicksal nicht nur abgefunden, sondern selbiges als einzig glückselig machendes angenommen hat, das rührt uns. Hier zeigt Douglass das Potential, das sie in ihrer Saga in noch weit größerem Masse ausgebaut hat.
Über weite Strecken bleibt der Roman ein nett und flüssig lesbares Fantasy-Abenteuer, einige Passagen aber lassen erahnen, das Douglass wirklich zu den besten aktuellen Fantasy-Autorinnen zählt.
hinzugefügt: March 30th 2005 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Piper Verlag Hits: 4184 Sprache: german
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Douglass, Sara: Der Herr des Traumreichs (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 13:29:02 Meine Wertung:
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