|
Nicholls, Stan: Das magische Zeichen (Buch)
Stan Nicholls
Das magische Zeichen
(Quicksilver Zenith)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Jürgen Langowski
Titelillustration Geoff Taylor
Heyne, Paperback, 447 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 3-453-53022-5
Von Carsten Kuhr
Stan Nicholls hat mit seinem internationalen Bestseller "Die Orks" gerade auch im deutschsprachigen Raum für einen neuen Fantasy Boom gesorgt. Sowohl Heyne als auch Piper legen seit dem Überraschungserfolg der "Orks" weitere Romane auf, in denen Fantasy-Wesen eine ungewohnte Hauptrolle spielen.
Nicholls selbst, der als Kritiker und Herausgeber begonnen hat, wandte sich einer Fantasy-Trilogie zu, deren erster Band "Der magische Bund" vor geraumer Zeit als großformatiges Paperback im Heyne Verlag erschienen ist. Vorliegender Roman ist der zweite Band der Trilogie, das abschlie0ende Werk wird voraussichtlich im Herbst / Winterprogramm erscheinen.
Der Autor führt seine Handlung um den scheinbar nicht alternden Reeth Caldason, einem der letzten Überlebenden einer Kriegerrasse fort. Zusammen mit einem jungen, noch unerfahrenen Zauberlehrling hat er sich in dem kleinen, besetzten Inselstaat Bhealfa dem Widerstand angeschlossen. Doch die Ordnungsmacht, allen voran die Paladine und der Geheimdienst blasen zum Angriff auf die Rebellen. Verräter in den eigenen Reihen leiten eine Razzia ein, der viele der Aufständigen zum Opfer fallen. Und dies kurz bevor die Widerständler zu einer Insel, die sie als ihre neue Heimat auserkoren haben aufbrechen wollten.
Dem Buch mangelt es, wie leider so vielen Mittelwerken gängiger Fantasy-Trilogien an einer echten, eigenständigen Handlung. Der Autor befindet sich in dem alten Zwiespalt. Er darf seinen Lesern nicht zu viel verraten, sonst bleibt das große Finale auf der Strecke, andererseits muss er seinem Publikum aber auch eine spannende Handlung offerieren, um sie bei der Stange zu halten. So kommt der Plot und die Auflösung der im ersten Band aufgebauten Rätsel leider kaum voran. Trotz aller Vorkommnisse, den Anschlägen auf unsere Helden, der Gefangennahme von Sympathieträgern und der Verrat aus dem inneren Zirkel der Rebellen, es passiert nicht viel wirkliche Bedeutendes im Buch. Das Rätsel des Aggressors aus dem hohen Norden bleibt weiterhin diffus, auch die merkwürdigen Zurückhaltung, die die Paladine auf Anweisung von Oben gegenüber Caldason an den Tag legen bleibt weiterhin unerklärlich. Irgendwie hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass die Leser, wenn sie diesen Band nicht konsumieren würden, den Abschlussband trotzdem ohne große Schwierigkeiten verstehen würden. Insoweit war der in einem sehr Augenfreundlichen Satz gedruckte Roman, der manchen Kinderbüchern gut zu Gesicht stünde, letztlich überflüssig.
hinzugefügt: April 18th 2005 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Heyne Hits: 3692 Sprache:
[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ] |
|