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Meißner, Tobias O.: Die dunkle Quelle - Im Zeichen des Mammuts 1 (Buch)
Tobias O. Meißner
Die dunkle Quelle - Im Zeichen des Mammuts 1
Piper, Taschenbuch, 376 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 3-492-26581-2
Von Gunther Barnewald
"Die dunkle Quelle" ist der Auftaktband zu einem möglicherweise 12bändigen Zyklus, so zumindest bekundet der Autor dies in einem Interview mit Alien Contact.
Meißner erzählt in diesem Interview auch, dass es ihn gereizt habe, etwas Komplexes zu schreiben, welches aber erst im Verlauf weiterer Bände seine verschlungene Struktur offenbaren solle.
Aber ob dies noch viele Leser erleben werden, muss leider bezweifelt werden, denn der vorliegende Auftakt gerät dermaßen grottenlangweilig, dass sich der verwunderte Leser nur die Augen reiben kann. Ist dies der Autor des fulminanten Romans "Das Paradies der Schwerter", eines Werkes, welches sogar erfahrenen Phantastiklesern die Schädeldecke weggesprengt haben dürfte vor Anspannung?
"Die dunkle Quelle" ist leider das völlige Gegenteil davon! Und dies ist besonders schade, denn der Autor gibt sich verdammt viel Mühe mit der Erschaffung einer glaubwürdigen, mittelalterlich wirkenden Welt. Neben den wunderbar ausgearbeiteten Details des dortigen Lebens sind auch die Figuren der Handelnden recht gut, wenn auch nicht überragend, gelungen.
Ebenfalls exquisit erscheint die Idee eine Art magisches “Greenpeace” in dieser primitiven Welt zu gründen und die Protagonisten zu Mitgliedern eines umweltbewegten Zirkels zu machen, welcher bei radikalen Umweltsünden mächtig und durchaus handfest eingreifen soll und darf.
Bis es dann aber zur ersten Aktion kommt, dauert es über 200 Seiten, die leider auch nicht adäquat gefüllt sind und auf denen fast nichts passiert. Ergebnis ist die angesprochene Langeweile, welche sich selbst bei denjenigen Lesern einstellen dürfte, die Fantasy nicht aus Gründen von Weltflucht oder um deren brachial-perverse Action willen lesen. Doch selbst anspruchsvollere Rezipienten werden bis Seite 200 längst entschlafen sein und davon träumen, Gras beim Wachsen zuzusehen, was garantiert weitaus actionreicher und spannender ist!
Wäre dies einer jener 08/15-Fantasyromane, also typische Dutzendware auf dem deutschen Markt, wäre es sicherlich nicht weiter problematisch. Aber "Das Paradies der Schwerter" hat gezeigt, welche großes Potenzial in Tobias O. Meißner steckt.
Außerdem ist es bei der wunderbar filigranen Ausarbeitung des Hintergrunds der Geschichte mehr als bedauerlich, dass den Rezipienten hier nicht nur die Füße, sondern auch die Gehirne einschlafen beim Lesen.
All dies ist sehr schade und man kann den Lesern nur langen Atem wünschen bei der Lektüre des vorliegenden Romans, denn eigentlich ist die Geschichte erzählens- und vor allem erlebenswert.
hinzugefügt: June 2nd 2005 Tester: Gunther Barnewald Punkte: zugehöriger Link: Piper Verlag Hits: 3904 Sprache:
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