Ren Dhark Bitwar Zyklus 6
Hajo F. Breuer (Hrsg.)
Das Judas-Komplott
Titelillustration von Ralph Voltz
HJB Verlag, Hardcover, 350 Seiten, 15,90 EUR, ISBN 3- 937355-09-X
Von Robert Monners
Erst vor kurzem, so scheint es mir, startete der "Bitwar Zyklus", und schon ist das halbe Dutzend Romane voll.
Die Sonne erlischt, und unser namensgebende Held hat sich aufgemacht nach einer Lösung des Rätsels zu suchen. Ein Helfer der mysteriösen goldenen Balduren hatte unsere Truppe gefangengenommen, und statt der erhofften Hilfe der technisch weit überlegenden Goldenen müssen sie jetzt erst einmal schauen, mit heiler Haut dem Gefängnis, dem schon viele Forscher zum Opfer gefallen sind, zu entfliehen. Der weitere Weg führt zu einem erneuten Aufeinandertreffen mit Raumschiffen der Roboterzivilisation. Als diese die Point Of angreifen, und ein Virus den Checkmaster lahm legt, wechselt Artus die Seiten. Ja, sie haben richtig gelesen, Artus, der einzige Roboter der volle menschliche Bürgerrechte zugesprochen bekam wird zum Verräter an der Menschheit. Mit einem der Baumstamm-Raumschiffe gelangt er auf die Heimatwelt der Roboter und verfällt dort den Verlockungen eines Vergnügungszentrums für Maschinenwesen.
Das Rätsel um die Balduren, die ehedem die Mysterious erst zu deren Entwicklungszenit anleiteten, wird auch in diesem Roman nicht gelöst. Stattdessen aber bieten uns die beteiligten Autoren (U. H. Grave, Achim Mehnert, Conrad Shepherd und Jo Zybell) einen ungewöhnlichen Einblick in den neuen großen Gegner der Menschheit.
Auch Ren Dharks großer Bruder, Perry Rhodan, musste sich schon einmal mit einer intelligenten Roboterzivilisation herumschlagen, doch Szenen wie in diesem Band gab es bei den Posbis nie. Roboter, die sich zu Discoklängen im Takt wiegen, künstliche Intelligenzen die dem Spielwahn verfallen, die sich an Formeln berauschen, das wirkte, die Autoren mögen es mir verzeihen, ein wenig unglaubwürdig, ja fast schon lächerlich auf mich.
Eigentlich hatte Artus, der ungewöhnlich menschliche Roboter viele Sympathiepunkte gesammelt. Scheinbar unerschütterlich stand er zu Ren Dhark und seinen Freunden, so dass der Abfall sicherlich die Leser überrascht hat. Interessant ist das Aufeinanderprallen der so unterschiedlichen Wesen auf jeden Fall. Auf der einen Seite der emotional gesteuerte Mensch, ihm gegenüber die rationale Maschine. Hier können wir uns für die weiteren Bände sicherlich noch auf einige Verwicklungen gefasst machen.
Insgesamt bot der Roman allerdings kaum wirkliche Höhepunkte, sieht man vom Judas Artus einmal ab.