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Warcraft 1: Der Tag des Drachen, Richard A. Knaak (Buch)

Warcraft 1
Richard A. Knaak
Der Tag des Drachen
(Day of the Dragon)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Claudia Kern
Titelillustration Sam Didier
Dino Verlag, Taschenbuch, 412 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-8332-12667-7

Von Carsten Kuhr

Der Dino Verlag hat sich auf Romane zu erfolgreichen Filmen und PC-Spielen spezialisiert und fährt damit recht gut. Die Romanadaptionen nutzen die Synerigie-Effekte und erschließen auf diese Art neue Leser- und Käuferschichten, die sonst wohl eher nicht zu einem Buch greifen würden.
Klar ist, dass die Werke analog der Vorlagen in erster Linie Action satt präsentieren. Große Charakterstudien, minutiös ausgearbeitete Settings sind Mangelware, im Vordergrund stehen immer die spannenden, kampfbetonten Abenteuer der Helden.

Vorliegender Roman, wie üblich der erste in einer Reihe von Warcraft-Trilogien, entspricht diesem Schema.

Ein noch relativ junger, aber talentierter Zauberer macht sich, nachdem er bei seinem letzten Auftrag in Ungnade gefallen ist, auf, eine eigentlich unmöglich scheinende Mission auszuführen. Seit Jahrzehnten halten die Orks die rote Drachenmutter gefangen und ziehen deren Nachkommen auf, um mit diesen die verbündeten Menschen, Elfen und Zwerge zu bekämpfen. Der Jahrzehnte währende Krieg neigt sich dem Ende zu. Rhonin, unser Magier, wird von einem mysteriösen Angehörigen des herrschenden Kreises der höchsten Magier ins Feindesland ausgesandt, um die gefangene Drachin zu befreien. Bis zum Hafen soll ihn eine Elfenwaldläuferin begleiten, ein Schiff harrt dort seiner, um ihn ins Reich der Orks, Trolle und Gobins zu bringen. Doch wir kennen das ja, ersten kommt es anders, als... Zwei Orks auf roten Drachen überfallen die Hafenstadt und zerstören das wartende Schmugglerschiff, auch Rhonin und seine Begleiterin selbst werden Ziel eines Drachenangriffs. Ein streitbarer Luftzwerg mit seinem Greif wird zum Retter der Mission. Und plötzlich ist Rhonin bei seiner selbstmörderischen Mission nicht mehr allein. Im Lauf der Queste stellt sich heraus, dass fast alles, was Rhonin und seinen Begleitern widerfährt von einer mysteriösen Macht gesteuert wurde. Wer steckt hinter den Intrigen, und was ist das Ziel – und wo kommen plötzlich die ganzen Drachen her?

Der Autor offeriert uns eine Welt, die in den gut 400 Seiten seltsam diffus bleibt. Wir erfahren wenig über die Gegenden, durch die unser Protagonist reist, die Völker die dort leben. Und auch der Krieg selbst, die an diesem Beteiligten, bleiben ein vorgegebenes Bild ohne Leben. Der Leser kennt derartige Szenarien, und die üblichen Bestandtteile eines Fantasy-Romans seit Tolkien, so dass Knaak sich hier nähere Ausführungen oder Beschreibungen gespart hat. Diesen Platz nutzt er dann, ganz dem oben bereits näher erläuterten Schema folgend, seine Handlung mit rasant aneinandergereihten Actionsequenzen zu füllen.
Das liest sich dann zwar ganz flott und nett, lässt aber Tiefe vermissen.

Es hat mir einfach ein wenig eine nachvollziehbare Motivation der Gestalten gefehlt. Im Grunde genommen geht es im Wesentlichen um die Drachen, doch gerade diese verhalten sich eher wie die Menschen, als dass sie eigenständige Wesenszüge offenbaren. Warum führen die von den Orks angeführten dunklen Horden den Krieg gegen die verbündeten Menschen, Elfen und Zwerge? Warum sind sich letzte drei Rassen, trotz der Zusammenarbeit im Krieg nicht gerade grün, was veranlasst unser Heldentrio trotz dieser Aversionen zusammenzuarbeiten - alles Fragen die offen blieben.

Darum auch leider mein Fazit, dass es sich bei diesem Roman um gängige Sword & Sorcery Massenware mit jeder Menge Klischees handelt, der leider zu wenig eigene Wege geht, um überzeugen zu können.

hinzugefügt: July 13th 2005
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Dino
Hits: 3110
Sprache: german

  

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