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McDevitt, Jack: Omega (Buch)

Jack McDevitt
Omega
Omega (2003)
Übersetzung: Frauke Meier
Bastei-Lübbe, Taschenbuch, 702 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 3-404-24341-2

Von Gunther Barnewald

"Omega" ist nach "Gottesmaschinen", "Die Sanduhr Gottes" und "Chindi" der vierte Roman um die Pilotin Priscilla “Hutch” Hutchins und die sogenannten Omegawolken, jene intergalaktischen energetischen Todbringer, die alle eckigen Konturen angreifen und damit intelligente Zivilisationen und deren bauliche Schöpfungen bedrohen.

Die nächste dieser gefährlichen Wolken ist jedoch noch circa 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt, weshalb sich die Menschheit nicht wirklich viele Gedanken um die Gefahr macht. Man hat viel Zeit. So glaubt man. Bis man feststellt, dass eine weitere Omegawolke eine friedliebende, intelligente Zivilisation entdeckt hat, welche angegriffen werden soll.

Die sogenannten Goompahs wirken wie humanoide Enten, und als endlich ein Raumschiff der Menschen sie erreicht, haben die possierlichen Aliens vielleicht nur noch 9 Monate zu leben. Schnell beschließt man, den Untergang der Goompahs mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern. Aber wie soll das gehen, denn gegen die tödlichen Wolken scheint es keine Gegenmittel zu geben.

Hutch, inzwischen verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter, ist, von der fernen Erde aus, die Einsatzleiterin dieses fast aussichtslosen Unternehmens.
Und so beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und dem Tod, wobei sich bald zeigt, dass sowohl Goompahs als auch Menschen werden Opfer bringen müssen, sollte überhaupt die Chance bestehen, dass die Zivilisation der Goompahs erhalten bleiben kann...

McDevitts vierter Roman um seine Heldin “Hutch” ist sein leider bisher schwächster mit dieser Protagonistin. Zwar erfährt der Leser diesmal außerordentlich viel über die mysteriösen Wolken, die ehemalige Pilotin findet sogar den wahrscheinlichen Schlüssel zu deren Existenz, doch leider täuscht die durchaus gut durchdachte Geschichte nicht darüber hinweg, dass 700 Seiten eindeutig zu lang sind für den Inhalt der Erzählung. Mit der Hälfte des Buchumfangs bei stringenterer Erzählweise wäre der Leser sicherlich hoch zufrieden gewesen.

So bleibt leider der Eindruck kaugummihafter Zähigkeit in der mittleren Hälfte des Romans beim Rezipienten zurück, was sehr schade ist, denn die hier ausgebreitete Geschichte lohnt durchaus die Lektüre. Leider ist “ausgebreitet” jedoch in diesem Fall der treffende Euphemismus.

Außerdem muss man dem Autor zusätzlich zu seiner Geschwätzigkeit vorhalten, dass die Zivilisation der Goompahs bei der Erforschung durch den Menschen für den Leser nur oberflächlich plastisch wird. McDevitt vermag auf diesem Gebiet zweifellos besseres, wie viele seiner Vorgängerwerke gezeigt haben.
Deshalb fällt Omega leider eher enttäuschend aus, was aber nicht darüber hinweg täuschen soll, dass das vorliegende Werk trotz seiner voluminösen Aufblähung immer noch gute Unterhaltungsware ist, locker meilenweit über dem Niveau vieler anderer SF-Autoren.

Auch des Autors Idee, den Menschen und ihrer Physiognomie die Rolle des Teufels in der Mythologie der Goompahs zuzugestehen, ist durchaus erwähnens- und begrüßenswert, erschwert dies doch die Verständigung mit den Einheimischen und macht die Aufgabe der Forscher entschieden reizvoller für den Leser.

Wer die Vorgängerwerke mit “Hutch” mochte, wird auch "Omega" genießen können. Leider sinkt jedoch das Niveau der Serie stetig, so dass man dem Autor raten möchte, entweder eine Pause einzulegen, oder nach der Klärung aller Geheimnisse (evtl. im nächsten Band) endlich Schluss zu machen und sich anderen Projekten zu widmen.

hinzugefügt: October 14th 2005
Tester: Gunther Barnewald
Punkte:
zugehöriger Link: Lübbe
Hits: 3603
Sprache: german

  

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