Ren Dhark Bitwar 9
Hajo F. Breuer (Hrsg.)
Rettet die Salter!
Tittelillustration von Ralph Voltz
HJB, 2005, Hardcover, 350 Seiten, 15,90 EUR, ISBN 3-937355-12-X
Von Robert Monners
Der letzte Band der "Ren Dhark"-Fortschreibung, der in diesem Jahr erscheint, bringt zunächst die Handlung um die Entführung Ren Dharks und seiner Partnerin durch moslemische Fanatiker zu einem Abschluss. Die Terroristen und ihre militanten Anhänger werden kurzerhand, wie selbst angestrebt, auf einen erdähnlichen Planeten abgeschoben - wenn wir mit unseren Extremisten aller Couleur doch auch so einfach zurechtkommen würden.
Roy Vergas übernimmt mit seinem Schulungsraumschiff 200 neue Kadetten, die er in kürzester Zeit zu kompetenten Raumfahrern ausbilden soll. Sein Auftrag: er soll nach weiteren erdähnlichen Planeten suchen, die für eine Besiedelung durch Menschen der erkaltenden Erde in Betracht kommen. Weit entfernt trifft er auf ein scheinbar herrenloses Raumschiff der Tel - und einen Planeten voller Leichen - wandelnder Toter.
Auf Eden schließlich entdeckt Wallis, der reichste Mann der Erde, sein Herz für seinen Heimatplaneten. Er stellt der Erde für die Rettung der Menschen vor der zunehmenden Eiszeit seine Waren unentgeltlich zur Verfügung. Die schwarze Garde macht sich schließlich auf, die letzten auf der Roboterwelt entdeckten Salter zu retten - ein Unterfangen, das man schlicht als selbstmörderisch bezeichnen kann.
Uwe Helmut Grave, Achim Mehnert, Conrad Shepherd und Jo Zybell zeichnen diesmal für die Handlung verantwortlich. Ein wenig seltsam, ja regelrecht überraschend ist es schon: da war das Kapitel Salter eigentlich seit geraumer Zeit abgehandelt, da taucht das ausgestorbene Hilfsvolk der Mysterious unverhofft wieder auf. Und dann ausgerechnet als verehrte Heilige im Kälteschlaf auf der Heimatwelt der Roboterzivilisation. Was für eine Erklärung die Autoren hier für uns bereithalten bleibt abzuwarten.
Ich erwähnte es bereits früher - mir persönlich gefallen Conrad Shepherds Beiträge immer besonders gut. Manche Leser halten seine Texte für zu antiquiert, manchmal zu gewaltverherrlichend. Mir aber liegen seine rasanten, actionbetonten Schilderungen packender Abenteuer und exotischer Planeten. Und diesmal schwelgt er ganz wieder in alter Pracht und voll im Saft. Da wird einem Geiselgangster mit einer altertümlichen Smith & Wesson ins Auge geschossen, da bevölkern Zombies einen ganzen Planeten. Nicht unbedingt alles immer logisch oder voller Pazifismus, aber dafür um so rasanter und packender. Und genau das ist es doch, was die Leser zu Ren Dhark greifen lässt. Die guten alten Weltraumabenteuer aus der Hochzeit der Space Operas, als die Männer noch kraftvoll und voller Elan mit der Waffe in der Hand den Weltraum eroberten und die Frauen als Heimchen am Herd voller Sexappeal auf ihre Pioniere warteten. Ein wenig mehr Emanzipation würde ich mir zwar wünschen, aber vergnüglich und spannend ist die Lektüre allemal.