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Felten, Monika: Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin (Buch)

Monika Felten
Das Erbe der Runen 2
Die Feuerpriesterin
Piper Verlag, 2005, Hardcover, 527 Seiten, 19,90 EUR,ISBN 3-492-70066-7
Titelbildgestaltung von Thorsten Reinecke unter Verwendung von Bildern von S. Habermann und T. Neese und eines Fotos von Thorsten Eichhorst
Runenberatung und -ornamentik von Caroline Fischer
Karte von Erhard Ringer
Beiliegende Audio-CD mit drei Stücken, Laufzeit: 13:31 min, Vocals: Anna Kristina, Musik: Günther Laudahn, Lyrik: Osanna Vaughn, (c) Musikverlag Ahrenkiel

Von Christel Scheja

Monika Felten ist Dank der mit dem "Deutschen Phantastik-Preis" ausgezeichneten “Elfenfeuer”-Trilogie zur Zeit die bekannteste Fantasy-Autorin Deutschlands. Mit ihrem neuen Zyklus um "Das Erbe der Runen" knüpft sie nun an ihren großen Erfolg an.

"Die Feuerpriesterin" setzt die in "Die Nebelsängerin" begonnene Geschichte fort. Wie im ersten Band befindet sich auch in diesem ein Soundtrack, der in Zusammenarbeit mit dem Musikverlag Ahrenkiel entstand. Drei Lieder der jungen Sängerin Anna Kristina sollen das Buch atmosphärisch untermalen

Das 16jährige deutsche Mädchen Ajana ist durch ein seltsames Amulett in die Welt von Nymath gerissen worden. Dort hat sie erfahren, dass sie die letzte Erbin der Elfenzauberin Gaelithil ist, die zum Schutz gegen die grausamen und wilden Uzoma einen Nebelzauber um die Länder der fünf Völker gewoben hat. Sie ist gerufen worden, um den Bann zu erneuern, denn er ist durchlässig geworden. Mit der Feuerpriesterin Vhara und dem neuen Kriegsfürst der Uzoma sind gefährliche und mächtige Feinde aufgetaucht, die die Länder der fünf Stämme bereits mit Krieg und Schmerz überziehen.
Ajana gelingt es mit Hilfe und unter dem Schutz von Verbündeten, den Zauber über dem Grenzfluss Arnath wieder neu zu weben, doch die Gefahr ist noch nicht vorüber.
Zwar ist der Kriegsfürst in der nachfolgenden Rebellion seiner Leute gefallen, aber die Feuerpriesterin ist der Wut ihrer Landsleute entkommen und sinnt auf Rache.
Sie sammelt nun all ihre Kraft im Namen ihres Herrn, des dunklen Gottes, um das Mädchen endgültig zu vernichten. Dazu ruft sie fast unzerstörbare Feuerwesen aus den Tiefen der Erde, die auch jenseits der Nebelgrenze wirken können. Durch diese zerstört sie den einzigen Ort, von dem aus Ajana in ihre Heimat zurückkehren könnte und spricht so eine offene Herausforderung gegen die junge Nebelsängerin aus.
Dem Mädchen bleibt nichts anderes übrig, als sich ihrem Schicksal zu stellen, nicht ahnend, dass sie in eine Falle läuft. Denn Vhara hat es gezielt auf sie und ihr Amulett abgesehen, um ihrem dunklen Herrn doch noch den Sieg zu bringen.
Auch in den Sphären der Götter, die sich bisher aus der Angelegenheit heraus hielten, passiert einiges, denn der dunkle Gott bleibt selber auch nicht untätig und spinnt seine Ränke.

Wie "Die Nebelsängerin" enthält auch "Die Feuerpriesterin" alle Elemente, die viele Leser von Fantasy-Romanen erwarten: ein phantastisch-exotisches Setting mit magiebewanderten Elben, Falkner, die mit ihren Vögeln in geistiger Verbindung stehen, tapfere Kriegern, stolze Amazonen und fiese Bösewichte mit einem Hang zum Sadismus. Nun kommt auch noch ein Volk kleinwüchsiger Wesen hinzu, die im Einklang mit der Natur und im Verborgenen leben. Aber reicht das neben einer actionreichen Handlung aus, um den Leser wirklich zu fesseln? Zwar werden Ajana und ihre Freunde auf der einen Seite ordentlich gebeutelt und müssen Verluste hinnehmen, während sie auf der anderen Seite lernen, Vorurteile zu vergessen und auch alten Feinden eine Chance zu geben, jedoch wirkliches Mitgefühl mit ihnen kommt nicht auf.

Monika Felten gelingt es nur in wenigen Szenen, ihre Charaktere mit Leben zu erfüllen, Ajana und ihre Freunde agieren und reagieren hölzern, sie sind auf wenige Eigenschaften reduziert, die sie zwar voneinander unterscheidbar, aber nicht wirklich glaubhaft machen.
Auch die Handlung spult routiniert und geradlinig klassische Handlungsmuster ab - die Bösen möchten Rache nehmen und ersinnen einen Plan, die Götter fangen an, den ein oder anderen Hinweis zu geben, ein Opfer wird gefordert, Feinde entwickeln sich zu Verbündeten, und wieder einmal möchte die Heldin sich zur Rettung der Welt ganz und gar aufgeben...
Wirkliche Wendungen und Überraschungen finden sich kaum, und es fehlen die Alltäglichkeiten des ersten Bandes, die dem Leser die Helden doch noch näher bringen könnten. Dazu kommt, dass der Roman quasi direkt an die vorangegangenen Ereignisse anknüpft, so dass die Kenntnis des ersten Bandes Voraussetzung ist.

Damit richtet sich auch "Die Feuerpriesterin" überwiegend an eine jüngere weibliche Leserschaft, der ein farbenprächtiges Setting mit dominanten weiblichen Figuren, einigen interessanten Männern zum Schwärmen und eine überschaubare, einfache Handlung genügen, die Szenen aneinanderreiht, aber nicht wirklich einen Spannungsbogen aufbaut. Auch die beigefügte Musik-CD verstärkt diesen Eindruck, beinhaltet sie den doch im Moment bei Jugendlichen beliebten romantischen Mystery-Pop.

hinzugefügt: December 26th 2005
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Piper Verlag
Hits: 3531
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