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Winkler, Dieter: Die Stunde des roten Drachen (Buch)
Dieter Winkler
Die Stunde des roten Drachen
Umschlag Peter Gric
Ueberreuter, Hardcover, 372 Seiten, 19,90 EUR, ISBN 3-8000-2664-3
Von Carsten Kuhr
Als einer der ersten Preisträger des vom Ueberreuter Verlag ausgeschrieben Wolfgang Hohlbein Preis legte Dieter Winkler sein prämierten Roman in der Reihe „Edition Märchenmond“ auf. Winkler ist uns als Weggefährte Wolfgang Hohlbeins ein Begriff. Zusammen mit Hohlbein schuf er die Fantasy-Serie um Enwor, die er mittlerweile alleine für den Piper Verlag fortführt.
Der rote Drache ist kein schuppiges, Feuer speiendes Reptil, sondern, Kenner wissen dies, der Name des Dreideckers des berühmten roten Barons Manfred von Richthofen. Der legendäre Kampfflieger aus dem ersten Weltkrieg wurde gegen Ende des Krieges über Frankreich abgeschossen, so zumindest die offizielle Geschichtsschreibung. Kevin, unser junger Protagonist wird nach dem Sprung aus einem Penthouse seiner Psychotherapeutin scheinbar unverletzt in die Klinik eingeliefert. 'Während ihm der Fall über mehrere Stockwerke körperlich kaum geschadet hat, ist er geistig nicht ansprechbar. Sein Selbst befindet sich in einer anderen Dimension.
Gut 1000 Jahre in der Zeit versetzt, im Mittelalter, findet er sich wieder. Doch das Mittelalter ist ein wenig anders, als sein Geschichtslehrer es ihm beschrieben hat. Eine unbekannte Macht hat Kevin und Andere aus ihrer Raum-Zeit gerissen, und an einen Kulminationspunkt versetzt. Sollte ein von der römischen Kirche und dem Senat beschlossener Mordanschlag auf Otto den III gelingen, würde dies dazu führen, dass die Entwicklung der Atombombe früher erfolgen würde, und die Menschheit sich zum Ende des ersten Weltkrieges in einen nuklearen Winter bomben würde. Zusammen mit seiner Liebe Patricia und dem roten Baron, beide wie Kevon sogenannte Wechsler, macht Kevin sich auf, das Unheil zu verhindern.
Fangen wir mit dem Positiven an. Endlich einmal liegt mit dem roten Drachen ein Roman vor, der nicht auf den altbekannten, mehr als ausgetretenen Pfaden Tolkienscher Prägung wandelt. Statt uns eine der üblichen Fantasy-Welten mit ihren mehr oder minder originellen phantastischen Bewohnern zu kredenzen, entführt uns Winkler ins Mittelalter kurz vor der Jahrtausendwende. Nur leider erfahren wir recht wenig von dieser Ära. Verglichen mit Michael Crichtons „Timeline“ bleibt die Welt, in die uns der Autor entführt diffus, ja steril. Wir erfahren kaum etwas über die Lebensumstände der Menschen zur damaligen Zeit, ihr Denken und Handeln. Der Blick des Autors konzentriert sich ganz auf seine wenigen Personen. Im Wesentlichen kommt er hierbei mit Kevin, Patricia und dem roten Baron - allesamt Fremde in der Zeit - aus. Bleibt Patricia auch ziemlich blass, so erfahren wir interessante Einzelheiten aus dem Leben des Pilotenidols. Hier bot sich die Lektüre faszinierend und spannend dar.
Zu Beginn des Romans lässt der Autor seinen jugendlichen Protagonisten bewusst eine künstlich auf jugendlichen Slang getrimmte Sprache sprechen. Dies wirkte dann auf mich, auch wenn vermutlich bewusst als Stilmittel verwandt, doch ein wenig störend. Man stelle sich das vor, da kommt ein cooler Gymnasiast ins Mittelalter, und schmeisst seinen Gesprächspartnern dann umgangssprachliche Ausdrücke an den Kopf, die diese gar nicht einordnen können. Im Verlauf der Handlung änderte sich dies dann glücklicherweise.
In den gut 370 Seiten gelingt es Winkler aber leider nicht, mich wirklich in die Handlung hineinzuziehen. Wirklich interessant waren nur die Berichte Richthofen's, der Rest der Handlung blieb ein wenig zu vage. Wir erfahren für meinen Geschmack zu wenig über die politische Situation, die dem Mordkomplott zugrunde liegt, zu wenig auch über die entscheidenden Personen des Mittelalters. Warum verfolgt das römische Adelsgeschlecht der Crescentier den noch ungekrönten König Otto mit solchem unversöhnlichen Hass? Und welchen Platz nehmen der Erzbischhof von Reims, Gerbert Aurillac und Adalbero in diesem politischen Szenario ein? Hier fehlen mir einfach weiteres Hintergrundwissen um die Motivation der Personen nachvollziehen zu können. Und was ist die Bedeutung der Mauer der Sonnenwende, die als Bollwerk das Bauwerk von Grobenplatz vor Angreifern schützt? Anfängliche Überlegungen unserer Hauptperson, diese in einen Kontext zu Stonehedge zu stellen verlaufen im Sande. Vielversprechende, interessante Ansätze sind unübersehbar, nur leider wurden diese zu wenig genutzt um diesen Roman aus der Masse der Fantasy Titel wirklich herauszuheben.
hinzugefügt: July 14th 2004 Tester: Carsten Kuhr Punkte: Hits: 4342 Sprache: albanian
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Winkler, Dieter: Die Stunde des roten Drachen (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 14:00:50 Meine Wertung:
Valium Ultram
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Winkler, Dieter: Die Stunde des roten Drachen (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 13:32:44 Meine Wertung:
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