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Simmons, Dan: Olympos (Buch)
Dan Simmons
Olympos
(Olympos)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Peter Robert
Heyne Verlag, 2006, Paperback, 957 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 3-453-52123-4
Von Carsten Kuhr
In dieser Fortsetzung zu dem epochalen „Ilium“ bringt Dan Simmons seine Duologie um die Homer'sche Ilias vermischt mit Shakespear'schen Anlehnungen und der Geschichte einer Welt in der Zukunft zu Ende.
Wiederum offeriert er uns drei voneinander getrennte Handlungsstränge.
Zum Einen erzählt er die Geschichte des Kampfes der Griechen und Trojaner mit freundlicher Unterstützung der Götter auf dem Mars weiter. Daneben geht es auch um den Aufstand der dienstbaren Robotgeister auf der Erde. Und schließlich wird auch die Story der ursprünglich von Menschen konstruierten künstlicher Intelligenzen, der so genannten Moravecs fortgesetzt.
Wer nun aber meint, dass sich die vielen in „Ilium“ aufgeworfenen Fragen befriedigend lösen, dass sich die Handlungsplots zu einem sinnvollen Ganzen verbinden, der sieht sich getäuscht.
Der vielleicht noch gelungenste Teil des Buches ist die Handlung auf dem Mars. Zwar nimmt der wiedererweckte Homerspezialist Hockenberry diesmal deutlich weniger Raum ein, doch das Eingreifen der Götter, die den brüchigen Frieden zwischen Griechen und Trojanern gekonnt hintertreiben liest sich zumindest noch einigermaßen flott. Hier hat aber auch der Übersetzer Peter Robert einen großen Anteil an der aufkommenden Lesefreude, portraitiert er doch insbesondere die Götter in einer ironisch überspitzen Form.
Damit aber hat es sich in Punkto Lesefluss oder Faszination. Der Rest des fast 1000 Seiten starken Werks ist eine Aneinanderreihung von langweiligen Dialogen und philosophischen Ergüssen, bekannten technischen Entwicklungen und unglaubwürdigen Erklärungen. So müssen einmal mehr die seit dem 11. September verteufelten Moslems als personifizierte Böse herhalten, haben diese doch die Voynixe zu Ausrottung der letzten überlebenden Juden ausgesandt. Ähnlich abgedroschen, ja meist sogar ohne nachvollziehbare Erklärung bleibt die Auflösung der anderen offenen Fragen. Was treibt die Moravecs an? Warum wurde Hockenberry reanimiert?
Statt intelligenter, möglichst in sich logischer und überraschender Aha-Effekte erwarten den Leser blutige Kämpfe en masse, übersteigerte Sex-Szenen und pseudowissenschaftliche Ideen, die sich aber nicht zu einem auch nur annähernd sinnvollen Ganzen fügen. Konnte Dan Simmons seine Schwächen sonst mit Spannungsmomenten und einer packenden Sprache kaschieren, so gelingt ihm dieses im vorliegenden Fall nicht. Temporeiche Passagen wechseln sich mit langweiligen, seitenlangen philosophischen Ergüssen ab, die letztlich nur langweilen. Wo blieb der Esprit des ersten Teils, wo die Faszination und Spannung, wo die überzeugenden Charakterdarstellung, wo ein innerer Sinn, ein wirkungsvolles, logischen Zusammenwirken der Handlungsstränge?
Mein Kollege Gunther Barnewald sagt immer so treffend, „das Leben ist zu kurz, um es an schlechte Bücher zu verschwenden“. „Olympos“ ist ein solch monumentales Desaster und die investierte Zeit in keinem Aspekt wert.
hinzugefügt: March 16th 2006 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Heyne Verlag Hits: 2891 Sprache:
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Simmons, Dan: Olympos (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 13:08:08 Meine Wertung:
Valium Ambien
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Simmons, Dan: Olympos (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 12:11:50 Meine Wertung:
Soma Tadalafil
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