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Rößler, Achim & Schmitt, Dieter (Hrsg.): Deus Ex Machina (Buch)
Armin Rößler und Dieter Schmitt (Hg.)
Deus Ex Machina
Story Olympiade Verlag, Band 10, Taschenbuch, 204 Seiten, 9,95 EUR, ISSN 1618-9647
Von Markus K. Korb
„Der Weltraum – unendliche Weiten...“
Nein, dies sind nicht die Abenteuer eines wohlbekannten Raumschiffes. Im vorliegenden Band geht es um mehr als Space Operas. Der umtriebige Storyolympiade Verlag legt mit seinem zehnten Band „Deus Ex Machina“ eine Anthologie mit Science-Fiction Kurzgeschichten vor, welche belegt, dass das Genre zu mehr dienen kann, als dem reinen Berichten von superschnellen Raumkreuzern und gemein dreinblickenden Aliens. Den Autoren geht es vielmehr um die zwischenmenschlichen Probleme, die sich in einer zukünftigen Welt den Menschen stellen und oftmals erkennt der Leser, dass diese Konflikte von den heutzutage auftretenden Schwierigkeiten nicht weit entfernt sind.
Ferne Welten, fremde Wesen, Wunder der Technik und die Abgründe der Zeit – Deus Ex Machina ist ein Spiegelbild der faszinierenden Vielfalt, welche die Science Fiction so lebendig macht.
24 Geschichten werfen einen Blick in die Welt von Morgen: in einer fernen Zukunft irgendwo in den Tiefen des Universums oder schmerzlich nahe an der Realität.
Spannend, unterhaltsam, mit einer Prise Humor oder nachdenklich stimmend – diese Anthologie ist so abwechslungsreich wie die Science Fiction selbst.
Bei Anthologien ergibt sich für den Rezensenten ein schwerwiegendes Problem: wie kann man den Autoren gerecht werden, ohne den zur Verfügung stehenden Rahmen der Rezension zu sprengen? Im Folgenden möchte ich auf einige der Geschichten eingehen, die mir wichtig erscheinen. Doch zuvor möchte ich allen beteiligten Autoren Gerechtigkeit widerfahren lassen, indem ich sie zumindest namentlich nenne. Im Buch sind Geschichten enthalten, die folgenden Autoren zuzuordnen sind: Roland Triankowski, Frank W. Haubold, Heidrun Jänchen, Robert Kerber, Antje Ippensen, Dieter Schmitt, Andrea Tillmanns, Rüdiger Schäfer, Bernhard Brunner, Alexander Kaiser, Alexander Wichert, Bernhard Schneider, J. Th. Thanner, Marlies Eifert, Wilko Müller jr., Martina Bielesch, Torben Kneesch, Klaus Eylmann, Judith Rau, Thomas Kohlschmidt, Uwe Sauerbrei, Petra Vennekohl, Christian Savoy und Armin Rößler.
„Deus Ex Machina“ vereint in einer breit gestreuten Vielfalt nahezu alle Themenbereiche der modernen Science Fiction. Roland Triankowskis titelgebende Geschichte „Deus Ex Machina“ zeigt, dass SF aus mehr als klischeebehafteten Raumkreuzer-Stories besteht. Dem Autor gelingt eine philosophische Behandlung seines KI-Themas, die auf intelligente Weise unterhält. Frank W. Haubold schlägt in eine andere Kerbe. Seine stark in einem technischen Stil gehaltene Story „Die Abbadon-Mission“ überrascht durch einen emotionsgeladenen Plot, wohingegen Heidrun Jänchen mit Humor an das gewählte Thema herangeht, aber nicht ganz zu überzeugen weiß. Allzu bekannt ist der Plot und die Charakterdarstellung bleibt ein wenig blass. Ein Höhepunkt des Bandes ist die Story „Totengesang“ von J. Th. Thanner, in welcher der Autor eine Tiefseeexpedition mit guter Kenntnis und mit nautischem Wissen beschreibt. Die Pointe der Geschichte ist bissig und bleibt dennoch knapp außerhalb von Zynismus.
Mit viel Einfühlungsvermögen in die Psychologie von Kindern berichtet Robert Kerber in „Empfänger“ von einem telepathisch begabten Jungen und seinen Erlebnissen. Dabei kommt der Autor erfreulicherweise ohne technischen SF-Sprachgebrauch aus, was der Erzählung angemessen ist. Zwar ist die Story eher der allgemeinen Phantastik zuzuordnen, aber da die Genregrenzen eh fließend sind, geht das in Ordnung. In guter Tradition legt auch einer der Herausgeber selbst eine Geschichte bei. Armin Rößler beschreibt in „Faust“ einen Planeten, auf dem die Evolution zum Stillstand gekommen ist. Der Plot ist überraschend, der Stil gelungen. Armin Rößler braucht sich nicht hinter den anderen SF-Autoren des Bandes zu verstecken.
„Deus Ex Machina“ beweist, welche interessanten Themen die SF aufzubieten hat. Die Autoren gehen mit unterschiedlichen Ansätzen an ihr gewähltes Sujet heran, erreichen dabei fast immer gute Ergebnisse. Es gibt nur wenige Geschichten, die nicht an das hohe Niveau der restlichen Stories heranreichen, dabei aber immer noch durchschnittlich und keineswegs schlecht sind. Bei diesen fällt ein ungenauer Gebrauch der Sprache auf, was sie von den anderen Geschichten unterscheidet. Die meisten Autoren hingegen gehen sorgsam mit ihren Worten um und erreichen gerade durch die Verknappung und exakte Wortwahl sehr gute Ergebnisse.
Wer sich für deutschsprachige SF interessiert, dem sei der Kauf dieses Bandes ans Herz gelegt. Eine breitere Auswahl an deutschen SF-Stories dieser Qualität wird man momentan kaum finden.
hinzugefügt: July 17th 2004 Tester: Guido Latz Punkte: zugehöriger Link: Storyolympiade Hits: 3839 Sprache:
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Rößler, Achim & Schmitt, Dieter (Hrsg.): Deus Ex Machina (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 13:19:01 Meine Wertung:
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Rößler, Achim & Schmitt, Dieter (Hrsg.): Deus Ex Machina (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 11:49:32 Meine Wertung:
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