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Die Hüter 1: Der Sternenlord, Klaus F. Kandel (Buch)

Die Hüter 1
Klaus F. Kandel
Der Sternenlord
Titelillustration von Jan Balaz
Basilisk Verlag, 2006, Paperback, 300 Seiten, 14,80 EUR ISBN 3-935706-23-5

Von Carsten Kuhr

Captain Kay Brooks von der Terranischen Föderation steckt mitten im Gefecht mit den verräterischen Caldoniern. Nachdem einmal mehr ein ehemaliger Verbündeter die Seiten gewechselt hat, steht es nicht gut für das Menschenreich. Abgeschnitten von seinem Basisschiff verbleibt ihm nur ein Kamikazeangriff auf einen der Verräter. Ein Angriff, der zwar das gegnerische Raumschiff vernichtet, dabei aber auch Kays Jäger in die entfesselten atomaren Gluten reißt. Ein weiterer Märtyrer ist geboren, ein weiterer Raumfahrer hat sein Leben für Terra gegeben.
Doch dann findet sich Kay Brooks gestrandet in seiner Rettungskapsel auf einer urwüchsigen Welt wieder. Wie er überlebt hat, ist ihm ein Rätsel, jetzt heißt es, erst einmal herauszufinden wo er ist, und wie er wieder mit seiner Flotte Verbindung aufnehmen kann. Schnell stößt er auf Menschen auf einer vorindustriellen Entwicklungsstufe. Mit seiner fachkundigen Hilfe gelingt es, die Lebensumstände der Waldbevölkerung kurzfristig zu verbessern. Da erreichen ihn Gerüchte über hermetisch abgeschlossene, hochtechnisierte Städte, in denen die Menschen seit kurzem von Maschinen gejagt werden. Zusammen mit zwei Amazonenkriegerinnen und einem ehemaligen Städter macht er sich auf, die Zentren der Zivilisation zu erkunden, und stößt auf Überreste eines vor rund 30.000 Jahren gestrandeten Raumschiffs - eines Raumschiffs aus seiner eigenen Zeit.
Es dauert ein wenig, bis Kay sich mit der Tatsache seiner Zeitreise, und dem Niedergang seiner Kultur vor Jahrtausenden vertraut gemacht hat.
Mit seinen Kenntnissen gelingt es ihm, die überall in der Galaxis verschollenen Überreste der einstigen Hochkultur der Terranischen Föderation wieder zu entdecken, und den überlebenden Menschen bei ihrer Aufgabe, die Föderation wieder aufzubauen, zu helfen. Er selbst aber zieht sich dann aber zunächst von der galaktischen Bühne zurück und sorgt voller Esprit und Witz dafür, dass die wuchernde Unterwelt auf einem Planeten das Fürchten gelehrt bekommt. Nur zu bald allerdings wird er von seiner bislang geheim gehaltenen Vergangenheit eingeholt...


Als »Space Opera« wird die neuste Reihe aus dem Basilisk Verlag angepriesen. Zu Beginn fragte ich mich ein wenig verwundert, warum man für die auf einem archaischen Planeten angesiedelte Handlung diesen Begriff gewählt hat, verband ich doch mit diesem packende Weltraumabenteuer.
Nun, nach der Hälfte des Romans, und einem großen, überraschenden Aha-Erlebnis geht es dann hinaus auf die galaktische Bühne und das Signet findet seine Erklärung.
Das Buch liest sich, nicht nur inhaltlich, zweigeteilt. Während der erste Teil, der auf dem unterentwickelten Planeten Urkelon spielt, wenig wirklich Überraschendes für mich bereit hielt, kommt die große Handlung so richtig erst in der zweiten Hälfte in Gang. Das las sich fast ein wenig so, wie wenn der Autor nachträglich zwei Novellen zu einem gemeinsamen Roman zusammengefügt hätte.
Auch stilistisch zeigen sich hier Unterschiede. Sind die Dialoge zu Beginn noch etwas holprig, wird die Sprache zusehends flüssiger, das Tempo und die Ausgestaltung der Handlung mit interessanten Wesen nimmt zu, faszinierende Geheimnisse werden eingeführt.

Mit der Verlagerung des Plots hinaus ins All wurde es, wie schon erwähnt, besser. Fast schon nebenher entwirft der Autor hier das Bild einer galaxisweiten Zivilisation die sich in ihrer Ausgestaltung zwar erneut an Vorbilder anlehnt, jedoch auch eigene Wege geht. So werden vergeistigte Intelligenzen eingeführt, unser Held überlegt sich inwieweit er hoch gezüchtete Waffen überhaupt in die Hände der neuen Machthaber legen soll, ja darf, und der Plot selbst gewinnt deutlich an Fahrt und Unterhaltungswert. Das heißt nicht, dass Kandel hier das Rad neu erfindet, doch um im Bild zu bleiben, dasselbe läuft runder als im ersten Teil, fesselte mich mehr und unterhielt vergnüglicher und spannender.

Zu undeutlich blieb Kandel für meinen Geschmack aber in der Zeichnung des verzweifelt in der Zeit Gestrandeten. Hier wird zugunsten der Action mehr angedeutet, als ausgeführt, so dass die verständliche Reaktion Kay Brooks, sein vorläufiger Rückzug auf sich selbst ein wenig unmotiviert wirkt.

Ein Auftakt ist gemacht, jetzt bleibt abzuwarten, was der Autor aus dieser Ausgangssituation machen wird.

hinzugefügt: June 21st 2006
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Basilisk Verlag
Hits: 3217
Sprache: catala

  

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